Ankara – Das türkische Militär hat Luftschläge gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak geflogen. Man habe Waffenlager und Verstecke in der Region Hakurk bombardiert, teilten die türkischen Streitkräfte am Mittwoch mit.

Seit Ende Juli eskaliert der Konflikt zwischen türkischer Regierung und PKK. Die Armee fliegt regelmäßig Luftangriffe im Nordirak und der Türkei. Die PKK wiederum greift fast täglich Sicherheitskräfte an. Seit Ende Juli sind bei Gefechten und Anschlägen in der Türkei mindestens 240 Menschen getötet worden.

Zuvor Rücktritte kurdischer Minister

Die Türkei wird bis zu den Neuwahlen am 1. November von einer Übergangsregierung geführt. Am Dienstag waren zwei Minister der pro-kurdischen HDP unter anderem wegen des Vorgehens der islamisch-konservativen AKP im Kurdenkonflikt zurückgetreten. Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu ernannte daraufhin die formell unabhängigen Kandidaten Beril Dedeoglu und Güneyt Düzyol als Europa- und Entwicklungsminister.

Die AKP hatte bei den Parlamentswahlen im Juni ihre absolute Mehrheit verloren, vor allem deshalb, weil die HDP die 10-Prozent-Hürde für den Einzug ins Parlament geschafft hatte. Koalitionsgespräche scheiterten, daher fiel die Entscheidung zum erneuten Urnengang. Aktuelle Umfragen für den 1. November sehen allerdings keine große Veränderung gegenüber dem Wahlergebnis vom Juni. (dpa, 23.9.2015)