Nokias Lumia 2520 war das letzte Gerät, das mit Windows RT ausgeliefert wurde.

Foto: Microsoft

Windows RT war Microsofts erster Versuch, eine eigene Version des Betriebssystems für Tablets mit ARM-Hardware zu etablieren. Der Konzern pushte die Ausgabe selbst in zwei Surface-Generationen und bewegte auch Nokia dazu, ein Gerät zu bauen. Zu Beginn waren auch einige weitere Hersteller dabei und versuchten ihr Glück. Doch Erfolg war der RT-Ausgabe nie beschienen.

Eingeklemmt zwischen Windows 8 und Windows Phone und ausgestattet mit einem separaten App-Store, erwies sich das System, das wie ein Desktop-Windows aussieht, aber keine Desktop-Programme ausführen kann, als Flop. Trotzdem hielt Microsoft eisern daran fest und versprach den verbliebenen Usern im Winter, mit einem Update zumindest manche wichtigen Features des im Juli veröffentlichten Windows 10 nachzuliefern. Ein Versprechen, das man nun gebrochen hat.

Update bringt neues Startmenü

Tatsächlich hat Microsoft nun das "Update 3" für Windows RT nach Plan ausgeliefert. Es aktualisiert die Software auf Build-Nummer 9600, schreibt Golem., und kann über die Aktualisierungsfunktion bezogen werden.

Cortana-Integration, virtuelle Desktops, der Edge-Browser, die Nachrichtenzentrale, ein einheitlicher Store – es gibt eine Reihe von Neuerungen, die man als wichtige Neuerungen in Windows 10 betrachten kann. Doch ins dritte Update für Windows RT hat es nur eine geschafft: Das Startmenü.

Statt bei einem Druck auf den Startbutton in das bildschirmfüllende Kachel-Interface geschickt zu werden, taucht nun eine etwas abgewandelte Form des wieder eingeführten Menüelements auf. Dieses deckt nur einen Teil des Desktops ab, der in Windows RT in Ermangelung darauf ausgelegter Apps – sieht man von Microsofts eigens dafür veröffentlichter Office-Suite ab – ohnehin von überschaubarem Nutzen ist.

Lockscreen blieb offenbar unverändert

Erst im August hat Microsoft konkretisiert, welche Windows 10-Features implementiert werden. Aus "manche" wurden dabei konkret zwei: Das Startmenü und ein überarbeiteter Sperrbildschirm. Von letzterem, so berichten Nutzer, die die Aktualisierung schon durchgeführt haben, ist allerdings nichts zu merken.

Erfolglos

Seit Nokias Anlauf mit dem Lumia 2520 wurde kein weiteres RT-Gerät mehr veröffentlicht. Signifikante Marktanteile wurden nie erreicht. Den Misserfolg hat Microsoft nie eingestanden. Stattdessen spricht das Unternehmen davon, dass Windows RT in Windows 10 eingeflossen sei.

Das Update 3 wird für das Microsoft Surface und Surface 2, das Samsung Ativ Tab, das Asus Vivo RT sowie das bereits genannte Nokia-Tablet ausgeliefert. Ob die letzten RT-User mit der Aktualisierung glücklich werden, bleibt abzuwarten. (gpi, 16.09.2015)