Mexiko-Stadt/Kairo – Nach dem Tod von acht Mexikanern beim versehentlichen Beschuss einer Touristengruppe durch ägyptische Sicherheitskräfte hat Mexikos Staatschef Enrique Pena Nieto sich empört über den Vorfall geäußert und Aufklärung verlangt. Er führte mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fatah al-Sisi ein Telefonat über den Vorfall vom Sonntag, teilte sein Büro am Dienstag mitteilte.

Darin habe er "den Schmerz und die Empörung, die diese nie da gewesenen Ereignisse in der mexikanischen Gesellschaft ausgelöst haben", deutlich gemacht. Der mexikanische Präsident forderte eine "gründliche, schnelle und tiefgreifende Untersuchung" des Vorfalls, um die Verantwortlichen festzustellen.

Acht mexikanische Touristen in Sperrgebiet erschossen

Ägyptische Polizisten und Soldaten hatten am Sonntag bei der Verfolgung von islamistischen Kämpfern im Westen des Landes versehentlich einen Konvoi von mexikanischen Touristen beschossen, die in ägyptischer Begleitung waren. Bei dem Beschuss waren nach Angaben der ägyptischen Behörden zwölf Menschen getötet und zehn verletzt worden. Acht Mexikaner starben, die übrigen sechs Mexikaner wurden verletzt und am Dienstag weiter im Krankenhaus behandelt. Sie waren nicht in Lebensgefahr.

Die ägyptische Regierung verweigerte bisher genaue Auskünfte über den Vorfall. Sie erklärte lediglich, die Touristen seien irrtümlich angegriffen worden. Sie hätten sich in einem für Ausländer verbotenen Gebiet aufgehalten.

Die mexikanische Außenministerin Claudia Ruiz Massieu traf Mittwochfrüh in Kairo ein. Sie wollte sich dort mit Regierungsvertretern treffen, um Antworten zu den Hintergründen zu erhalten. Begleitet wurde sie von Angehörigen der mexikanischen Todesopfer. (APA, 16.9.2015)