Es läuft deutlich andersrum als in der Sachlichen Romanze (" Als sie einander acht Jahre kannten [und man darf sagen, sie kannten sich gut], kam ihre Liebe plötzlich abhanden. Wie andern Leuten ein Stock oder Hut") von Erich Kästner, einem der vielen großen Söhne der geschundenen, heute wieder prachtvollen Elbmetropole Dresden. Mercedes zelebriert dort die Modellpflege der A-Klasse, und es handelt sich eher um eine leidenschaftliche Romanze, bei der die Liebe der Kundschaft seit dem Lancement der aktuellen Generation 2012 ganz und gar nicht abhandengekommen ist.

Damals gab es erstaunte Gesichter. Was denn, ein Mercedes für junge Leute, lässig designt? Tatsächlich: Wie sich herausstellte, senkte die A-Klasse ihren Altersdurchschnitt um gleich 13 Jahre. Nimmt man die gesamte kompakte Familie, zu der auch B-Klasse, GLA, CLA und CLA Shooting Brake zählen, so hat sich deren Absatz seit 2012 von 226.000 Stück auf 463.000 im Vorjahr gesteigert.

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Mercedes sieht sich also auf dem richtigen Weg – und verstärkt den Zug zum Nachwuchs noch dadurch, dass jetzt zur Halbzeit ein ganz besonderer Fokus auf die Konnektivität gelegt wird, auf die Smartphone-Integration.

Aber auch Menschen, die immer noch meinen, ein Auto sei in erster Linie zum Fahren da, werden auf ihre Kosten kommen. Wobei der Hersteller eine noch extremere Spreizung zwischen Sparen und Sporteln hinkriegt als bisher schon. So begnügt sich der neue Spar-Champion, der A 180 d Blue Efficiency Edition (109 PS), mit normtestzyklisch ermittelten 3,5 Liter Diesel je 100 km.

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Auf der anderen Seite steht der hauseigene Tuner AMG. Deren Ingenieure haben sich den A 45 4matic nochmal zur Brust genommen. Herausgekommen ist eine Leistungssteigerung von 360 auf 381 PS, und wir reden hier bitte von einem 2,0-Liter Turbo-Vierzylinder, welcher als solcher unter den vergleichbaren Serienaggregaten nach wie vor der stärkste der Welt ist. Und der Verbrauch? 6,9 l / 100 km, wie gehabt.

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Wie das Ding geht, wie es klingt, wie sportlich enthusiasmierbaren Menschen dabei das Herz im Leibe lacht, ließ sich bei der Präsentation sogleich am Lausitzring erfahren. Kein Wunder, dass sich auch dieser Sportler trotz imposanten Basispreises von 58.180 Euro über Erwartung verkauft.

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Allgemein wäre noch zu ergänzen, dass das Motorenangebot der A-Klasse noch einmal breiter wurde, neben Frontantrieb gibt es etliche Allradler (4matic), und wer ungern von Hand schaltet, hat inzwischen etliche Möglichkeiten, auf das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) auszuweichen. (Andreas Stockinger, 24.09.2015)

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Mercedes-Benz

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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