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Im Rahmen der Aktion sollen sich die Schüler mit der Situation und den Bedürfnissen von Kindern auseinandersetzen, die ihre Heimat verlassen mussten.

Foto: apa/Fohringer

Wien – Unter dem Motto "Zusammenleben – Zusammenhelfen" haben Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) und Renate Hauser, Generalsekretärin des Österreichischen Jugendrotkreuzes (ÖJRK), am Freitag eine gemeinsame Willkommensaktion für Flüchtlingskinder gestartet. Schulen können dabei ein "Willkommenspaket" gestalten und füllen, das an Kinder im Einzugsbereich der Schule verteilt wird.

Im Rahmen der Aktion sollen sich die Schüler mit der Situation und den Bedürfnissen von Kindern auseinandersetzen, die ihre Heimat verlassen mussten. Dabei werden etwa Themen wie Flucht und die Beweggründe dafür sowie Länder und Kulturen, aus denen Flüchtlinge nach Österreich kommen, und die Situation der Flüchtlinge besprochen.

Schüler übernehmen Planung

Was die Kinder, die sie beschenken wollen, am dringendsten benötigen, sollen die Schüler selbst erarbeiten. Auch die Gestaltung der beim ÖJRK erhältlichen Säckchen für die Willkommenspakete bleibt ihnen überlassen, Inhalte werden entweder ebenfalls selbst gestaltet oder gekauft bzw. über Kooperationen mit lokalen Firmen und Händlern erworben. Schließlich übernehmen die Schüler auch die Planung und Umsetzung der Verteilung an die Flüchtlingskinder – so sollen Kontakte entstehen.

"Angesichts der Flüchtlingskinder, die wir in unseren Schulen willkommen heißen, denen wir nach den furchtbaren Erlebnissen der Flucht vor dem Krieg einen Ort der Stabilität, der Ruhe und der Gemeinschaft anbieten, braucht es jetzt Bewusstseinsbildung, Kommunikation und Hilfestellung für ein gutes Miteinander", sagte Heinisch-Hosek anlässlich des Starts der Aktion in der Neuen Mittelschule Hirtenberg in Niederösterreich.

Schülerunion für Buddy-System

Die ÖVP-nahe Schülerunion setzt bei der Integration von schulpflichtigen Flüchtlingen auf Buddy-Systeme, mehr Schulpsychologen und Sozialarbeiter sowie eigene Klassen für nicht-deutschsprachige Kinder zur Vorbereitung auf den Regelunterricht. "Das ist nicht nur für die Flüchtlinge, sondern auch für die anderen Kinder wichtig, um dem Unterricht ungestört folgen zu können", so Obmann Philipp Kappler.

"Ein Buddy-System, in dem eine Schülerin oder ein Schüler den neuen Schüler bzw. die neue Schülerin in seinem Schulalltag unterstützt, muss jetzt auf die aktuelle Situation angewandt werden", meinte Kappler in einer Aussendung. "Die Flüchtlingskinder können so gezielt in die Schulgemeinschaft aufgenommen und unterstützt werden." Die Politik wiederum müsse für genügend Sozialarbeiter und Psychologen sorgen. (APA, 11.9.2015)