Bild nicht mehr verfügbar.

Israels Premier Benjamin Netanyahu (links) mit seinem britischen Amtskollegen David Cameron am Donnerstag in London.

Foto: APA/EPA/ANDY RAIN / POOL

London – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat in London zum gemeinsamen Kampf gegen den militanten Islam aufgerufen. Der Nahe Osten zerbreche unter dem Druck militanter Sunniten unter Führung der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) und militanter Schiiten unter der Führung des Iran, sagte Netanyahu am Donnerstag vor einem Gespräch mit Großbritanniens Premier David Cameron. Er glaube, dass Großbritannien und Israel zusammenarbeiten könnten, um den militanten Islam im Nahen Osten und in Afrika zurückzudrängen.

Themen des Treffens sollten unter anderem die Lage in Syrien und der Atomdeal mit dem Iran sein, den Großbritannien mitverhandelt hat und den Israel strikt ablehnt. Am Vortag hatten Demonstranten vor Camerons Regierungssitz in der Downing Street gefordert, Netanyahu wegen Kriegsverbrechen im Gazastreifen festzunehmen. Eine entsprechende Petition an das Parlament hatte mehr als 108.000 Unterschriften bekommen. Proisraelische Aktivisten hatten ebenfalls demonstriert.

Netanyahu wiederholte zudem, dass er bereit sei, die direkten Verhandlungen mit den Palästinensern "sofort und ohne Vorbedingungen" wieder aufzunehmen. Palästinenservertreter wollen aber nur unter Auflagen neue Gespräche beginnen. (APA, 10.9.2015)