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Die zentrale neue Funktion des iPhone 6s, "3D Touch", konnte bei den ersten Kurztests überzeugen.

Foto: Reuters

Drei neue Geräte hat Apple am Mittwochabend in San Francisco vorgestellt: das iPad Pro mit 12-Zoll-Display, Keyboard und Stift, ein neues Apple TV mit Siri-Unterstützung und Spielefokus und natürlich die nächste Generation des iPhones.

Das Modell 6s arbeitet mit dem neuen A9-Chip, bringt ein Kamera-Upgrade und integriert als zentrale Neuerung die Force-Touch-Technologie in Form von "3D Touch". Nun gibt es erste Hands-on-Berichte zum aktuellen Apple-Smartphone.

Bekanntes Design

In ästhetischer Hinsicht lässt der Konzern alles beim Alten. Äußerlich sind die iPhones 6s und 6s Plus von ihren direkten Vorgängern praktisch nicht zu unterscheiden, sieht man davon ab, dass sich mit "Rose Gold" eine neue Farbvariante hinzugesellt. Nach eigenen Angaben wird die Hülle des Gerätes nun aus einem widerstandsfähigeren Aluminium hergestellt – wohl auch, um eine Wiederholung von "Bendgate" auszuschließen.

Druckgesten als nützliche Neuerung

"3D Touch" bringt durch die Erkennung von Druckstufen bei der Betätigung des Displays neue Bedienebenen ein. Ermöglicht werden damit Funktionen wie "App Peek", das es erlaubt, durch einen etwas festeren Druck auf ein Programmsymbol eine Schnellauswahl für den direkten Zugriff auf ausgewählte Funktionen oder kleine Informationsschnipsel zu erhalten. Auch in Apps selber kommt das System zur Anwendung. In der Maps-App kann man damit etwa direkt einen Anruf bei einem Restaurant oder anderen Betrieb tätigen.

Während sich die Benutzung des Telefons nicht grundsätzlich ändert, erweist sich "3D Touch" für die Tester beim ersten Ausprobieren als sehr sinnvolle Neuerung. "Die rechte Maustaste für das iPhone" hat "Wired" die Funktion getauft. Das iPhone 6s fühle sich damit weniger nach einer "Sammlung von Apps" und mehr wie "ein einziges, zusammenhängendes Ding" an.

Ratespiel

Ganz rund ist die Implementation aber noch nicht. Denn derzeit wird der Nutzer einer Art Ratespiel ausgesetzt, da nicht erkennbar ist, welche App nun Gebrauch von den Druckgesten macht und welche nicht. Daher hat man keine andere Wahl, als es auszuprobieren. Das, so "Wired", birgt das Risiko, dass man letztlich komplett darauf verzichtet, diese Eingabemethode zu verwenden. Jedoch könnte sich das Problem von alleine lösen, sofern sich das Feature durchsetzt und viele Entwickler ihre Programme um "3D Touch"-Support erweitern.

Guter Ersteindruck von Kamera

Vorsichtiges Lob erhält die Kamera. Nach vier Jahren beziehungsweise seit dem Release des iPhone 4S dreht Apple nun erstmals an der Auflösungsschraube. Statt acht liefert die Hauptkamera der neuen iPhones zwölf Megapixel und kann erstmals Videos in 4K aufnehmen. Der Sensor wurde lichtempfindlicher, und eine ausgereiftere Trennung der Subpixel des Sensors soll Überlagerungseffekte vermeiden und so für höhere Farbechtheit sorgen.

So weit sich das unter den Bedingungen des von Kunstlicht erhellten Hands-on-Areals beurteilen lässt, dürften sich die Neuerungen bewähren. In jedem Fall soll die Kamera ausgesprochen schnell arbeiten, schreibt "The Verge". Es bleibt aber abzuwarten, wie sie sich in der Praxis des Alltags unter stetig wechselnden Lichtbedingungen bewährt.

Speicherfrage

"Live Photos" erweist sich außerdem als nette Dreingabe. Bei der der Aufnahme eines Fotos werden die 1,5 Sekunden vor und nach Betätigen des Auslösers automatisch als kleiner Film gespeichert, sodass neben dem Bild auch ein dreisekündiges Video erzeugt wird. Mittels "3D Touch"-Geste in der Galerie-App lässt sich dieses schnell betrachten. Unklar ist, wie viel Speicherplatz die Clips belegen, zumal das iPhone weiterhin keine Speicherkarten unterstützt.

Darüber hinaus lässt sich noch nicht viel zu den jüngsten Apple-Smartphones sagen. Spätestens in zwei Wochen, kurz bevor sie offiziell verfügbar werden, sollten aber die ersten ausführlichen Tests vorliegen. (gpi, 10.9.2015)