Ein USA-Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in zwei Wochen verwandelt sich offensichtlich in einen Wettstreit über den Einfluss auf die Technologiebranche. Nach Cyberattacken von mutmaßlich chinesischen Hackern auf US-Firmen, bei denen wertvolle Handelsgeheimnisse gestohlen wurden, hatte Washington Peking mit Sanktionen gegen chinesische Firmen gedroht.

Machtdemonstration

China will mit einem Technologie-Forum in Seattle nun anscheinend seine eigene Macht über amerikanische Unternehmen demonstrieren, berichtete die "New York Times" am Mittwoch. Demnach sollen bei dem Treffen in Seattle Chinas oberster Internetkontrolleur Lu Wei, der Chef des Internetgiganten Baidu, Robin Li, sowie Gründer des Online-Riesen Alibaba, Jack Ma, dabei sein.

Eingeladen sind auch Apple-Chef Tim Cook sowie Führungskräfte der Internetkonzerne Facebook und Google, dem Computerhersteller IBM und dem Fahrdienst-Vermittler Uber. Der Zeitung zufolge kommt das Treffen dem Weißen Haus ungelegen, da Xi vom offiziell vereinbarten Plan für seinen USA-Besuch abweicht.

Von Seattle nach Washington

Genaue Details und Daten der Reise sind noch nicht bekannt. Nach dem Besuch in der Westküstenstadt Seattle am 23. September reist Xi laut einem Bericht der "South China Morning Post" weiter nach Washington zum Staatsbesuch bei US-Präsident Barack Obama. Dem Bericht zufolge beendet er seine rund einwöchige Reise mit einer Rede vor der UN-Vollversammlung in New York am 28. September. Ende August hatte Obamas Sicherheitsberaterin Susan Rice die Reise während eines Besuchs in Peking bei Treffen mit Regierungsvertretern vorbereitet. (APA, 09.09.2015)