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Ein aktuelles Bild, das Tierschützern wieder ein kleines bisschen Hoffnung macht: Eine Java-Nashornmutter mit ihrem Kind. Die Art ist trotzdem immer noch stark vom Aussterben bedroht.

Foto: APA/EPA/Indonesian Environment Ministry

Jakarta – Unter den fünf Nashornarten, die es heute noch gibt, ist das Java-Nashorn (Rhinoceros sondaicus) mit Abstand das seltenste. Beim Nördlichen Breitmaulnashorn, das immer wieder für Schlagzeilen sorgt, weil es unmittelbar vor dem Aussterben steht, handelt es sich lediglich um eine Unterart, seinen südlichen Artgenossen geht es glücklicherweise gut.

Allzuweit vom Aussterben ist aber auch das Java-Nashorn nicht entfernt: Der Gesamtbestand der Tiere, die einstmals in weiten Teilen Südostasiens verbreitet waren, ist längst in den zweistelligen Bereich abgerutscht. 2011 wurden im Westen der Insel Java, dem letzten Rückzugsgebiet der Tiere, nur mehr 35 Exemplare gezählt.

Java-Nashörner werden etwa drei Meter lang und eine bis zwei Tonnen schwer – sie sind also nur geringfügig kleiner als ihr nächster Verwandter, das indische Panzernashorn. Sie sind Bewohner des Regenwalds und vorwiegend nachtaktiv. Abholzungen haben ihnen im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts ebenso zugesetzt wie Wilderei: Ihr Horn, das keine anderen "Wirkstoffe" enthält als ganz gewöhnliches Haar, wird in traditioneller Pseudomedizin verwendet und erzielt auf dem Schwarzmarkt Höchstpreise.

Dringend benötigter Nachwuchs

Mittlerweile kann eine leichte Erholung des Bestands konstatiert werden – wenn auch auf allerniedrigstem Niveau. Aktuelle Filmaufnahmen aus dem Nationalpark Ujung Kulon auf Java zeigen ein weibliches und zwei männliche Jungtiere, sagte der Direktor des Nationalparks am Mittwoch.

Die drei jungen Nashörner seien vermutlich im vergangenen Jahr zur Welt gekommen, sie stammten von drei unterschiedlichen Nashorn-Kühen ab, sagte Park-Direktor Mohammad Haryono. Die Filmaufnahmen stammen aus den Monaten April, Mai und Juli. Nach der Entdeckung der drei neuen Kälber sollen laut den Parkschützern jetzt wieder 60 Tiere in dem etwa 5.100 Hektar großen Schutzgebiet leben, das von zahlreichen Kameraus unter Beobachtung gehalten wird.

Die drei Jungtiere geben den Tierschützern Hoffnung – im vergangenen Jahr war nur ein neues Kalb entdeckt worden. Es sei eine "wunderbare Nachricht", dass die drei jungen Nashörner den Bestand vergrößerten, sagte ein Vertreter der indonesischen Nashorn-Stiftung. Nun werde es darauf ankommen, den Schutz der neugeborenen Jungtiere zu gewährleisten. (red/APA, 9. 9. 2015)