Bisher bloß ein Versprechen: Google Drive für Linux. Zumindest will GNOME nun die Anbindung vereinfachen.

Grafik: Google

Direkt bei der Vorstellung von Google Drive hat der versprochen, dass man einen Linux-Client nachliefern würde. Allein – auch mehr als drei Jahre später ist von diesem noch immer nichts zu sehen. Allen Petionen und laufenden Beschwerden zum Trotz, scheint sich Google von dieser Idee wieder verabschiedet zu haben.

Möglichkeiten

Nun versucht sich einer der großen Linux-Desktops an einer eigenen Lösung: GNOME soll mit der nächsten Version eine funktionstüchtige Anbindung an Googles Online-Speicher bekommen, wie OMGUbuntu berichtet. Mit einem "echten" Google-Drive-Client lässt sich dies zwar nicht vergleichen, immerhin fehlt hier die automatische Synchronisierung, es wird aber möglich sein, direkt aus dem File Manager heraus auf die Daten zuzugreifen – wie auf lokale Files auch. Es soll also auch Drag & Drop funktionieren, am Support für die Erstellung von Verzeichnissen wird hingegen noch gearbeitet. Im Google Drive gespeicherte Dateien können direkt in lokalen Programmen geöffnet werden.

Zeitplan

Die Neuerung ist aktuell für GNOME 3.18 geplant, das noch vor Ende des Monats erscheinen soll. In aktuellen Testversionen ist das Ganze allerdings noch nicht enthalten, momentan wird noch der letzte Feinschliff in der libgdata und in gvfs vorgenommen. Mit dem für kommende Woche vorgesehenen Release Candidate sollte es aber dann so weit sein – so die Integration nach Plan verläuft.

Vorgeschichte

Eigentlich hätte die Google-Drive-Integration bereits mit GNOME 3.16 Einzug halten sollen. Diese musste aber kurzfristig zurückgezogen werden, nachdem Google das API verändert hatte. Erwähnt sei, dass es im Linux-Umfeld bereits einige andere Lösungen gibt, um Google Drive in den Desktop einzubinden, darunter etwa Insync und Grive. (apo, 9.9.2015)