Teheran – Irans Fußball-Teamspieler Ashkan Dejagah droht in der Heimat Ärger wegen seiner Tätowierungen. Die Ethik-Kommission des Iranischen Fußballverbandes (FFI) will den 29-jährigen Deutsch-Iraner nach dem WM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Indien vorladen. Dejagah und sein ebenfalls tätowierter Mannschaftskollege Sardar Asmun müssen mit einer Sperre oder einer empfindlichen Geldstrafe rechnen.

Außerdem dürften beide Spieler wegen der Tätowierungen künftig nur noch mit langärmligen Trikots spielen, sagte Kommissionschef Ali Akbar Mohammedsadeh laut Medienberichten vom Montag. Die FFI-Ethik-Kommission ist strikt gegen Tätowierungen der Nationalspieler, ebenso gegen auffällige Frisuren.

Diese seien "westliche kulturelle Invasion" und würden die islamischen Werte gefährden. Besonders Nationalspieler sollten als Vorbilder für die Jugend derartige westliche Symbole in der Islamischen Republik Iran vermeiden.

Die Vorladung der beiden im Iran überaus beliebten Teamspieler sorgte in der Sportpresse für Aufregung und Kritik. Für den portugiesischen Coach Carlos Queiroz spielt Dejagah eine Schlüsselrolle in der iranischen Nationalmannschaft, vor allem in der Qualifikation für die WM-Endrunde 2018 in Russland. (APA, 7.9.2015)