Antwerpen – Die weltweit wachsenden Müllberge ließen sich nach Einschätzung von Forschern effizient bekämpfen. Mit Investitionen in modernes Abfallmanagement könnten jährlich hunderte Milliarden US-Dollar gespart werden, heißt es in einer am Montag präsentierten Studie des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen (UNEP). Darüber hinaus sei es möglich, Treibhausgasemissionen um bis zu 20 Prozent zu reduzieren.

"Nichtstun kostet Staaten fünf- bis zehnmal mehr als Investitionen in vernünftiges Abfallmanagement", sagte UNEP-Chef Achim Steiner. Wenn Länder sich verpflichten würden, beim Thema Müll systematisch auf Verringerung, Wiederverwendung und Wiederverwertung zu setzen, könnte aus dem Problem sogar ein Antreiber für die Wirtschaft werden.

Drei Milliarden Menschen ohne Zugang zu Entsorgung

Die Wissenschafter schätzen, dass auf der Welt derzeit jedes Jahr bis zu zehn Milliarden Tonnen Siedlungsabfälle produziert werden. Rund drei Milliarden Menschen hätten zugleich nicht einmal Zugang zu Entsorgungseinrichtungen, heißt es. Folgen seien neben Umweltproblemen auch Gesundheitsgefahren.

Als beispielhafte Initiative im Kampf gegen das Abfallproblem führt die am Montag in Antwerpen vorgestellte Studie den Aufbau von lokalen Müllverwertungssystemen in Entwicklungsländern wie Bolivien und Kolumbien an. Dort entstanden den Angaben zufolge tausende "grüne Jobs". (APA, 8.9.2015)