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Snowden kritisierte Russland für deren Umgang mit dem Internet.

Foto: APA/EPA/SVEIN OVE EKORNESVAAG

Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hat die Beschränkung der Meinungsfreiheit in Russland kritisiert. Vor allem die zunehmende Kontrolle des Internets in seinem Asylland sei "enervierend und enttäuschend", sagte Snowden am Samstag per Videoschaltung bei einer Preisverleihung in Norwegen.

Ausgezeichnet

Zugleich erinnerte er daran, dass er "niemals die Absicht gehabt" habe, nach Russland zu gehen. Snowden wurde in Mölde mit dem Björnson-Preis für Meinungsfreiheit ausgezeichnet.

Russland und Internet

Die russische Regierung versuche, "immer mehr das Internet zu kontrollieren, immer mehr die Gedanken der Menschen zu kontrollieren", sagte Snowden in der Videoschaltung. Auch ins Privatleben wolle der Staat eingreifen und unter anderem "entscheiden, welches die richtige Art ist, wie Menschen sich gegenseitig ihre Liebe erklären".

Snowdens Pass wurde eingefroren

Snowden erinnerte zugleich daran, dass es nicht seine Entscheidung gewesen sei, nach Russland zu gehen. Er sei nur in Moskau auf der Durchreise gewesen. "Leider wurde mein Pass eingefroren, er wurde von den USA annulliert." Er habe in 21 Ländern Asyl beantragt, sagte Snowden. "Sie sind alle still geblieben." Russland sei einer der letzten Staaten gewesen, bei dem er damals angefragt habe.

Whistleblower droht Prozess

Snowden hatte als externer IT-Mitarbeiter des US-Geheimdienstes NSA Dokumente über die weltweiten Überwachungsprogramme an sich gebracht und über Journalisten veröffentlichen lassen. Dies brachte das riesige Ausmaß der weltweiten US-Spähaktivitäten ans Licht. Derzeit hält sich Snowden in Russland auf, das ihm Asyl gewährte. In seiner Heimat droht ihm ein Prozess wegen Spionage und Geheimnisverrats. (APA, 05.09.2015)