Wien – Geht man vom Platz der Menschenrechte ins Museumsquartier, gelangt man zuallererst in den Dschungel Wien. Diese Adresse verpflichte, wie Stephan Rabl, Direktor des Theaters für junges Publikum, bei einer Pressekonferenz anlässlich der beginnenden Spielzeit meinte.

2014/15 hat man dem Kinderrecht auf Kunst mit 1338 Veranstaltungen entsprochen. 57.000 Besucher sahen 703 Theatervorstellungen, ins Rahmenprogramm strömten 23.719 – neuer Rekord. Auch mit einer Gesamtauslastung von 84,39 Prozent sei man zufrieden. In der Saison 2015/2016 wolle man das Haus noch mehr nach außen öffnen.

Der Platz der Menschenrechte soll neuerdings immer montags zu einem Forum für Reden über Grundrechte werden. Im Theater werden allein im September sieben Premieren stattfinden. Höflich wie ein Löwe, ein Stück über Mut und Höflichkeit, eröffnet die neue Spielzeit. Auch das Schauspielsolo Titus soll ein Highlight werden: Das Stück thematisiert die Ängste und Nöte eines Pubertierenden.

In La Línea. Der Traum vom besseren Leben widmet sich Autorin Ann Jaramillo der aktuellen Flüchtlingsnot. Robinson ist eine Aktualisierung des Insel-Stoffs von Daniel Defoe um die Entwicklung in der Einsamkeit: Handylos gestrandet, findet der moderne Crusoe zu seinen Gefühlen zurück. Fragen der Herkunft und Identität wirft schwarzweißlila auf. Außerdem soll es für Säuglinge ab sechs Monaten erstmals eine Babyschiene geben.

Artist in Residence ist in diesem Jahr die deutsche Puppenspielerin Viviane Podlich. (kf, 3.9.2015)