Bregenz – Die Sachbeschädigung an einer Flüchtlingsunterkunft in Bregenz hatte fremdenfeindliche Motive. Der Mann, der am Dienstag in das Mehrfamilienhaus gestürmt war, konnte Mittwochnacht gefasst werden. Er hatte aus seinem Wohnungsfenster auf Passanten geschossen.

Im Stiegenhaus der seit Weihnachten von Flüchtlingen bewohnten Unterkunft hatte der 27-Jährige am Dienstagabend den Inhalt eines Feuerlöschers versprüht und lautstark über Ausländer geschimpft. Durch die starke Staubentwicklung wurde Brandalarm ausgelöst, was zu großer Aufregung im Haus führte.

Munition trotz Waffenverbots

In der folgenden Nacht wurde die Polizei alarmiert, weil aus einem Wohnungsfenster auf Passanten geschossen werde. Der polizeibekannte Wohnungsbesitzer wehrte sich gegen den Besuch der Exekutive, in seiner Wohnung fanden die Beamten Munition und einen selbstgebastelten Gewehrlauf. Ob die Eigenbauwaffe funktionstüchtig ist, wird nun untersucht.

Gegen den Mann besteht ein Waffenverbot. Ob er mit einer Waffe oder Knallkörpern hantiert hat, wollte er nicht sagen. Geständig war er hingegen in der Causa Flüchtlingsunterkunft. Er begründete den Angriff laut Polizei mit seiner Ausländerfeindlichkeit: "Ich mag einfach keine Ausländer." Der Mann sei ein Einzelgänger und habe keine Verbindungen zur Neonaziszene, sagte Polizeisprecher Horst Spitzhofer. (Jutta Berger, 3.9.2015)