Sanaa – Bei zwei Selbstmordanschlägen auf eine Moschee sind in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa am Mittwoch nach Angaben von Rettungskräften mindestens 28 Menschen getötet worden. Etwa 75 weitere Menschen seien verletzt worden, teilten Ärzte mit. Nach Angaben von Augenzeugen sprengte sich ein Attentäter mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft.

IS bekannte sich zum Anschlag

Der zweite steuerte demnach ein mit Sprengstoff präpariertes Fahrzeug in eine Menge von Gläubigen, als diese die Moschee im Norden Sanaas verließen. Zu dem Anschlag bekannte sich wenig später die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). In der jüngeren Vergangenheit hatten IS-Extremisten im Jemen bereits mehrfach Anschläge verübt. Nur wenige Stunden zuvor hatte das Internationale Rote Kreuz mitgeteilt, zwei seiner Mitarbeiter seien von Bewaffneten gezielt getötet worden.

Mehrere tausend Tote

Im Jemen kämpfen seit Monaten Truppen von Präsident Abd Rabbu Mansour Hadi mit Unterstützung einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition gegen Houthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Armee-Einheiten des ehemaligen Staatschefs Ali Abdullah Saleh.

Seit der Eskalation des Konflikts zwischen den Houthi-Rebellen und ihren Verbündeten in der Armee sowie den Regierungstruppen und ihren ausländischen Unterstützern Ende März wurden bereits mehr als 4.400 Menschen getötet. Ein Großteil der Bevölkerung des ohnehin armen Landes ist infolge des Konflikts von Hunger bedroht. (APA, 3.9.2015)