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Brennendes Auto im französischen Lille

Foto: REUTERS/Pascal Rossignol

Paris – Um eine angeblich zunehmende Kriminalität anzuprangern, hat ein früherer Verantwortlicher von Frankreichs rechtsextremer Front National (FN) selbst mehrere Autos in Brand gesetzt. "Ich bin sehr wenig stolz auf das, was ich getan habe", sagte Adrien Desport am Mittwoch zum Auftakt eines Prozesses im östlich von Paris gelegenen Meaux.

Der 25-Jährige hat gestanden, unter Alkohol- und Kokaineinfluss unter anderem im April mit fünf Mittätern in einer einzigen Nacht in der Gemeinde Mitry-Mory 13 Autos angezündet zu haben. Anschließend prangerte Desport, früher die Nummer zwei der FN im Département Seine-et-Marne, die "wachsende Unsicherheit" an, wie die Staatsanwaltschaft darlegte. So forderte er in seinem Blog mit Verweis auf die Brandstiftungen mehr Überwachungskameras und eine Bewaffnung der Gemeindepolizei.

Desport gilt als der Kopf der Bande, die Taten gestand er. Nach Angaben seines Anwalts drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft und tausende Euro Geldstrafe. Die FN verstieß ihn inzwischen, die Partei selbst hatte ihn der Polizei gemeldet. Bei der Durchsuchung seines Hauses fand die Polizei Granaten, Handschellen und eine Pistole für Gummigeschosse. (red, APA, 2.9.2015)