Wien – Ein peinlicher Fehler ist der AMS-Geschäftsstelle Huttengasse im 16. Wiener Gemeindebezirk passiert. Am 21. August wurden an 393 arbeitslose Frauen Einladungen zu einem Tag der offenen Tür beim AMS-Partner Trendwerk für die Zielgruppe ältere Arbeitslose verschickt. Das Blöde dabei: Das E-Mail enthielt nicht nur eine individuelle Einladung, sondern alle 393 Schreiben.

Jede einzelne Arbeitslose bekam also die Namen und Anschriften aller anderen Jobsuchenden mitgeliefert. Eine Betroffene zeigte sich über die Vorgangsweise empört und leitete das Mail an den STANDARD weiter.

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Künftig Testlauf

Bei der Landesgeschäftsstelle des AMS Wien zeigte man sich auf Anfrage zerknirscht. Die Einladungen hätten eigentlich per Post versendet werden sollen. Eine Mitarbeiterin wollte aber kundenfreundlich sein und bereitete das entsprechende E-Mail vor. Dabei sei der Fehler passiert, dass alle Kontakte in einem Dokument verschickt wurden.

In jenen Fällen, wo die Information über das elektronische AMS-Konto erfolgte, konnten die Schreiben wieder zurückgezogen werden. Bei den E-Mails war das aber nicht mehr möglich. Künftig werde man bei derartigen Aktionen einen Testlauf durchführen und auf das Vier-Augen-Prinzip achten, sagte ein Sprecher des AMS Wien. "Wir können uns nur bei allen entschuldigen."

Betroffene könnten nun theoretisch mit Schadenersatzklagen gegen das AMS vorgehen. In der Praxis wird es aber wohl schwierig sein, einen konkreten Schaden durch das Outing nachzuweisen. (Günther Oswald, 2.9.2015)