Athen – Rund 2.500 Flüchtlinge sind Mittwochfrüh an Bord der Fähre "Eleftherios Venizelos" in der griechischen Hafenstadt Piräus bei Athen angekommen. Bereits am Dienstagabend hatte die Fähre "Tera Jet" mehr als 1.700 Flüchtlinge nach Piräus gebracht, teilte die Küstenwache mit. Die Schiffe hatten die Menschen von der völlig überfüllten Insel Lesbos abgeholt.
Die Flüchtlinge ziehen in der Regel von Piräus nach Athen und von dort weiter zur griechisch-mazedonischen Grenze, um in Mazedonien in einen der Züge zu kommen, die nach Serbien fahren. Von dort aus wollen sie über Ungarn weiter in Zielländer wie Deutschland.
Dritte Fähre ab nächster Woche
Beide Fähren sollten am Nachmittag erneut auslaufen, um weitere Menschen zum Festland zu bringen. In der kommenden Woche soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine dritte Fähre eingesetzt werden.
Auf Inseln der Ostägäis herrschen teils chaotische Zustände. Hunderte Flüchtlinge schlafen im Freien und werden nicht richtig versorgt, weil die griechischen Behörden kein Geld haben. Betroffen sind vor allem die Inseln Leros, Kos, Lesbos, Kalymnos, Samos und Agathonisi.
Zwei Boote vor Kos gesunken
Indessen sind in der Ägäis mindestens elf Flüchtlinge bei der Überfahrt von der Türkei auf die griechische Insel Kos ertrunken. Wie die türkischen Zeitung "Hürriyet" am Mittwoch online meldete, wurden nach dem Untergang von zwei Flüchtlingsbooten in der Nähe des Badeorts Bodrum noch drei Menschen vermisst.
Seit Wochen versuchen tausende Flüchtlinge hauptsächlich aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, mit Schlauchbooten über die Ägäis nach Griechenland zu gelangen. Kos liegt nur fünf Kilometer vom türkischen Festland entfernt, dennoch ist die Überfahrt in den zumeist überfüllten Schlauchbooten lebensgefährlich. Die türkische Küstenwache rettete allein von Mitte Juli bis Mitte August mehr als 18.000 Flüchtlinge aus dem Wasser. Die Türkei bietet fast zwei Millionen syrischen Flüchtlingen, rund 225.000 Irakern und mehr als 100.000 Afghanen Zuflucht. (APA, 2.9.2015)