Die frühere Grün-Politikerin Terezija Stoisits soll auch die Zusammenarbeit mit NGOs koordinieren

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Wien – Österreichs Schulen bekommen mit der ehemaligen Volksanwältin und Grünen-Politikerin Terezija Stoisits eine Flüchtlingskoordinatorin. Stoisits ist bereits jetzt als Menschenrechts koordinatorin im Bildungsministerium tätig. Sie solle den Landesschulräten Hilfestellungen geben und sie bei der Zusammenarbeit mit NGOs unterstützen, kündigte Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) nach dem Treffen aller Landesschulratspräsidenten am Donnerstagabend an.

Bezüglich der steigenden Zahl von Flüchtlingen und deren Auswirkungen auf die Schulen beruhigte die Ministerin. "Wir sind bestens vorbereitet." Insgesamt rechne man damit, dass in diesem Kalenderjahr 5000 schulpflichtige Flüchtlinge nach Österreich kommen. 4000 davon sind bereits im Regelschulsystem erfasst.

Ohne Probleme

Auch die anwesenden Landesschulratspräsidenten versicherten, die zusätzlichen Schüler ohne Probleme aufnehmen zu können. Freilich kann jetzt noch niemand abschätzen, wie viele Kinder im kommenden Schuljahr insgesamt eintreffen werden.

Der Kärntner Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger (SPÖ): "Wir verlieren in diesem Schuljahr 900 Schüler durch den Geburtenrückgang, und wir haben 267 Flüchtlingskinder, das sind 0,5 Prozent der Schulpflichtigen."

In Niederösterreich rechnet die Vizepräsidentin des Landesschulrates mit 894 schulpflichtigen Flüchtlingen.

Mehr Personal

Zusätzliches Unterstützungspersonal werden die Länder dennoch brauchen. Das Bildungsministerium fragt derzeit bei Hilfsorganisationen an, ob sich unter bereits anerkannten Flüchtlingen Personen befinden, die an den Schulen helfen können. Wie mögliche Zusatzausgaben finanziert werden sollen, ist allerdings noch unklar und soll bei der geplanten Regierungsklausur zum Thema Flüchtlinge verhandelt werden. (Lisa Kogelnik, 1.9.2015)