Mogadischu – Die Al-Shabaab-Miliz hat einen Selbstmordanschlag auf einen Stützpunkt der Militärmission der Afrikanischen Union (AU) in Somalia verübt. Die islamistischen Rebellen hätten ein mit Sprengstoff beladenes Auto in das Lager gerammt und seien hineingestürmt, berichteten Augenzeugen und ein somalischer Militärkommandant.

Unbestätigten Berichten zufolge gab es mehr als 20 Tote bei dem Anschlag im Bezirk Janale rund 80 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Mogadischu. Die Al-Shabaab-Miliz bekannte sich zu dem Angriff und erklärte, die AU-Soldaten seien aus dem Lager geflohen.

Waffenbestände geplündert

Augenzeugen berichteten, die Rebellen hätten das Lager übernommen und die Waffenbestände geplündert. Demnach lagen mehr als 20 Leichen in dem Lager. Die Rebellen hätten einige der toten AU-Soldaten auf Lastwagen fortgebracht, sagten die Augenzeugen. Die AU-Mission erklärte jedoch, die Berichte seien falsch. Der Stützpunkt sei weiter unter ihrer Kontrolle und der Angriff sei zurückgeschlagen. In der Region sind AU-Soldaten aus Burundi und Uganda stationiert.

Die Al-Shabaab-Miliz kämpft seit Jahren gegen die Zentralregierung in Mogadischu und ihre ausländischen Unterstützer. Derzeit sind 22.000 Soldaten der AU-Staaten in dem Krisenstaat am Horn von Afrika stationiert. Es gelang ihnen in den vergangenen Jahren, die Rebellen aus Mogadischu und weiteren Städten zu vertreiben. Doch verüben die Extremisten weiterhin regelmäßig Anschläge in der Hauptstadt und weiteten ihre Angriffe auch auf die Nachbarländer aus. Insbesondere in Kenia, das an der AU-Mission beteiligt ist, gab es eine Serie von Massakern mit dutzenden Toten. (APA, 1.9.2015)