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Jennifer Wenth lief im 5000-m-Finale hinterher.

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Über 5000 m vorne weg: Almaz Ayana, Senbere Teferi und Genzebe Dibaba aus Äthiopien.

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Derek Drouin, Hochsprung-Triumphator.

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Nochmal Äthiopien: Mare Dibaba, Marathon-Weltmeisterin.

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Peking – Jennifer Wenth ist am Sonntag zum Ausklang der Leichtathletik-Weltmeisterschaften im Finale über 5.000 m in 15:35,46 Minuten über den 15. und letzten Rang nicht hinausgekommen, sie darf mit ihrem Auftreten in Peking aber zufrieden sein. Es ist die beste Platzierung für den Österreichischen Verband bei einer Freiluft-WM seit Rang acht durch Diskuswerfer Gerhard Mayer 2009 in Berlin.

Wenth hatte sich für das Finale einen 12. oder 13. Platz vorgenommen, der Plan ging nicht ganz auf. "Ich habe gemerkt, dass es heute nicht geht. Ich habe versucht, während des Rennens positiv zu bleiben, obwohl ich gesehen habe, dass nichts geht. Ab Kilometer drei war es mühsam" gab die 24-Jährige zu. Zwei 5.000-m-Rennen innerhalb von vier Tagen ist sie nicht gewöhnt. "

"Mehr als laufen kann ich nicht"

"Normalerweise brauche ich nach einem Fünfer eine Woche bis zehn Tage, bis ich wieder halbwegs rennen kann. Schade. Ich habe versucht, die Chance zu nutzen, aber es hat nicht funktioniert. Ich muss aber zufrieden sein. Dass ich ins Finale gekommen bin, war schon eine Überraschung für mich. Und mehr als laufen kann ich nicht." Sie werde künftig in der Wettkampfplanung berücksichtigen, ins Ausland zu fahren und zwei harte Rennen innerhalb von vier Tagen zu laufen.

"Denn nächstes Jahr bei Olympia will ich gut sein", betonte Wenth. Sie habe ihren Lebenstraum erfüllt, einmal in ein globales Finale zu kommen. "Nun will ich einmal in die Top acht laufen." Überwältigt war sie von der Stimmung im Vogelnest-Stadion. "Es war so laut, mir haben fast die Ohren wehgetan. Da musste ich einfach mal stehen bleiben und das genießen." Für sie steht am Montag noch der Besuch bei der Chinesischen Mauer auf dem Programm. "Das wird hart mit den Stufen."

Nach Platz elf bei der Freiluft-EM 2014 in Zürich über 5.000 m sowie Rang neun bei der Hallen-EM über 3.000 m heuer in Prag ist Wenth zum dritten Mal in Folge beste ÖLV-Athletin bei einer internationalen Meisterschaft. Wenth musste auf den Durchbruch in der allgemeinen Klasse aber etwas warten. 2010 zeigte sie als U20-WM-Siebente über 3.000 m und Neunte über 1.500 m kräftig auf, wegen Überbelastungen und Verletzungen folgte allerdings eine schwierige Zeit.

WM-Rekord durch Almaz Ayana über 5000 m

Den angepeilten zweiten Titel in Peking verpasst hat die Äthiopierin Genzebe Dibaba, die nach ihrem 1.500-Meter-Erfolg nur Dritte hinter ihren beiden Teamkolleginnen Almaz Ayana und Senbere Teferi wurde. Ayana lief in 14:26,83 Minuten WM-Rekord.

Dramatisches Hochsprung-Finale

Der Kanadier Derek Drouin hat in einem kuriosen Hochsprung-Finale Gold gewonnen. In einem Stechen dreier Springer meisterte der Olympiadritte von 2012 als einziger 2,34 m. Titelverteidiger Bogdan Bondarenko (Ukraine) erhielt an seinem 26. Geburtstag ebenso Silber wie Chinas Aufsteiger Zhang Guowei.

Das Trio hatte im regulären Wettkampf jeweils ohne Fehlversuch 2,33 m genommen und war dann geschlossen dreimal an 2,36 m gescheitert. Im Stechen rissen sie jeweils ein weiteres Mal 2,36 m, ehe die Latte auf 2,34 gesenkt wurde und Drouin triumphierte. 2,43-m-Springer Mutaz Essa Barshim aus Katar, der ebenfalls 2,33 gesprungen war, landete aufgrund eines früheren Fehlversuchs auf Platz vier.

Staffel-Siege für USA und Jamaika

Die Männer-Staffel der USA und Jamaikas Frauen haben jeweils Gold über 4x400 m gewonnen. Die US-Männer mit Einzel-Vizeweltmeister LaShawn Merritt, David Verburg, Tony McQuay und Bryshon Nellum setzten sich in 2:57,82 Minuten vor Trinidad und Tobago (2:58,20) sowie Großbritannien (2:58,51) durch. Für Merritt war es das insgesamt siebte WM-Gold.

Seit ihrem Sieg in Stuttgart 1993 mit dem heute noch gültigen Weltrekord von 2:54,29 Minuten haben die US-Boys alle zwölf WM-Finals gewonnen. Die Titel 1997, 1999, 2001 und 2003 wurden ihnen aber wegen der Dopingvergehen des 2010 verstorbenen Antonio Pettigrew sowie von Jerome Young und Calvin Harrison nachträglich aberkannt.

In der Frauen-Entscheidung mussten sich die USA um Einzel-Weltmeisterin Allyson Felix überraschend Jamaika geschlagen geben und holten wie 2013 in Moskau nur Silber. Die Jamaikanerinnen Christine Day, Shericka Jackson, Stephenie Ann McPherson und Novlene Williams-Mills lagen in 3:19,13 Minuten knapp vor den US-Girls (3:19,44). Bronze ging ebenfalls an Großbritannien (3:23,62).

Deutsche Speerwurf-Weltmeisterin

Die Deutsche Katharina Molitor hat sensationell Gold im Speerwurf gewonnen. Die deutsche Meisterin steigerte sich im letzten Versuch auf die persönliche Bestleistung von 67,69 m und verdrängte Lyu Huihui aus China (66,13) noch auf Rang zwei. Bronze gewann Sunette Viljoen (65,79/Südafrika).

Marathon-Gold an Äthiopierin Mare Dibaba

Mit einem packenden Schlusssprint hat die Äthiopierin Mare Dibaba den Marathon gewonnen. Die 25-Jährige lief nach 2:27:35 Stunden als Erste über die Ziellinie im Olympiastadion, knapp dahinter folgten die Kenianerin Helah Kiprop (2:27:36) und die für Bahrain startenden Eunice Kirwa (2:27:39). Titelverteidigerin Edna Kiplagat (KEN) wurde Fünfte.

Die völlig losgelöst wirkende Dibaba legte im Stadion mit äußerst flotten Schritten sogar noch eine Ehrenrunde hin, obwohl in der einzigen Vormittagsentscheidung die Zuschauer nur auf einer Seite des Stadions saßen. "Die Medaille hat mir so viel Energie gegeben. Es war wunderbar, mit meiner Flagge und dem chinesischen Publikum zu feiern", erklärte Dibaba. Erstmals seit WM-Beginn war es nicht drückend heiß gewesen, was den Läuferinnen zugutekam.

Der Name Dibaba steht für Erfolg, Mare gehört allerdings nicht zur Familie der so erfolgreichen Schwestern Genzebe und Tirunesh Dibaba. (APA, 30.8.2015)

Hattrick von Kiprop und Kenia ganz oben

Der Kenianer Asbel Kiprop hat sich zum dritten Mal in Folge den Titel über 1500 m gesichert. Der 26-Jährige, der 2008 an gleicher Stelle Olympiasieger geworden war, siegte in 3:34,40 Minuten vor seinem Landsmann Elijah Manangoi (3:34,63) und sicherte Kenia damit den siebten Titel bei der WM. Bronze holte der Marokkaner Abdalaati Iguider (3:34,67), Olympiasieger Taoufik Makhloufi (Algerien) kam nur auf Platz vier (3:34,76).

Die unter Doping-Generalverdacht stehenden Kenianer lagen in Peking damit erstmals bei WM im Medaillenspiegel ganz vorne. Mit siebenmal Gold, sechsmal Silber und dreimal Bronze verwiesen die Ostafrikaner als erfolgreichste Nation Jamaika (7-2-3) und die sonst so erfolgsverwöhnten USA (6-6-6) auf die Plätze.

Die Kenianer präsentierten sich in China von den jüngsten Dopingvorwürfen und den zwei positiven Tests von Joyce Zakary (400 m) und Koki Manunga (400 m Hürden) gänzlich unbeeindruckt. Neben den traditionell starken Langstreckenläufern holten erstmals in der WM-Geschichte auch Julius Yego im Speerwurf und Nicholas Bett über 400 m Hürden Gold.

Russland, bei der Heim-WM vor zwei Jahren in Moskau noch ganz vorn, landete dieses Mal nur auf Platz neun (2-1-1). (APA/red – 30.8. 2015)

ERGEBNISSE vom Sonntag:

  • Frauen:

4x400 m

Gold: Jamaika (Day, Jackson, McPherson, Williams-Mills) 3:19,13 Minuten
Silber: USA (Richards-Ross, Hastings, Felix, McCorory) 3:19,44
Bronze: Großbritannien (Ohuruogu, Onuora, Child, Bundy-Davies) 3:23,62,

4. Russland (Kotiljarowa, Sadorina, Ryschowa, Axyonowa) 3:24,84, 5. Nigeria (R. George, Oladoye, Adeloya, P. George) 3:25,11, 6. Ukraine (Semljak, Lupu, Pygyda, Lyachowa) 3:25,94, 7. Frankreich (Perrossier, Gayot, Raharolahy, Guei) 3:26,45, 8. Kanada (Muir, Stiverne, Watson, Baptiste) 3:27,69.

Marathon

Gold: Mare Dibaba (Äthiopien) 2:27:35 Stunden
Silber: Helah Kiprop (Kenia) 2:27:36
Bronze: Eunice Kirwa (Bahrain) 2:27:39

4. Jemima Sumgong (Kenia) 2:27:42, 5. Edna Kiplagat (Kenia) 2:28:18, 6. Tigist Tufa (Äthiopien) 2:29:12, 7. Mai Ito (Japan) 2:29:48, 8. Tirfi Segaye (Äthiopien) 2:30:54, 9. Kim Hye-Song (Nordkorea) 2:30:59, 10. Serena Burla (USA) 2:31:06

5000 m

Gold: Almaz Ayana (Äthiopien) 14:26,83 Minuten
Silber: Senbere Teferi (Äthiopien) 14:44,07
Bronze: Genzebe Dibaba (Äthiopien) 14:44,14,

4. Viola Kibiwot 14:46,16, 5. Mercy Cherono 15:01,36, 6. Janet Kisa 15:02,68, 7. Irene Cheptai (alle Kenia) 15:03,41, 8. Susan Kuijken (Niederlande) 15:08,00, 9. Ayuko Suzuki (Japan) 15:08,29, 10. Eloise Wellings (Australien) 15:09,62, 11. Mimi Belete (Bahrain) 15:17,01, 12. Stephanie Twell (Großbritannien) 15:26,24, 13. Nicole Tully (USA) 15:27,42, 14. Misaki Onishi (Japan) 15:27,42, 15. Jennifer Wenth (AUT) 15:35,46

Speerwurf

Gold: Kathrina Molitor (Deutschland) 67,69 m
Silber: Lyu Huihui (China) 66,13
Bronze: Sunette Viljoen (Südafrika) 65,79

4. Christina Obergföll (Deutschland) 64,61, 5. Li Lingwei (China) 64,10, 6. Christin Hussong (Deutschland) 62,98, 7. Sinta Ozolina (Lettland) 62,20, 8. Kara Winger (USA) 60,88, 9. Barbora Spotáková (Tschechien) 60,08, 10. Linda Stahl (Deutschland) 59,88, 11. Elizabeth Gleadle (Kanada) 59,82, 12. Brittany Borman (USA) 58,26

  • Männer:

Hochsprung:

Gold: Derek Drouin (Kanada) 2,34 m
Silber: Bohdan Bondarenko (Ukraine)
und Zhang Guowei (China) beide 2,33

4. Mutaz Essa Barshim (Katar) 2,33, 5. Daniil Zyplakow (Russland) 2,29, 6. Donald Thomas (Bahamas) 2,29, 7. Jaroslav Bába (Tschechien) 2,29, 8. Erik Kynard (USA) und Gianmarco Tamberi (Italien) beide 2,25, 10. Trevor Barry (Bahamas) 2,25, 11. Dimitrios Chondrokoukis (Zypern) 2,25, 12. Eike Onnen (Deutschland) und Brandon Starc (Australien) beide 2,25, 14. Konstadínos Baniótis (Griechenland) 2,20

4x400 m

Gold: USA (Verburg, McQuay, Nellum, Merritt) 2:57,82 Minuten
Silber: Trinidad und Tobago (Quow, Gordon, Lendore, Cedenio) 2:58,20
Bronze: Großbritannien (Yousif, Williams, Dunn, Rooney) 2:58,51,

4. Jamaika (Matthews, Chambers, McDonald, Francis) 2:58,51, 5. Belgien (J.Borlée, Vanderbremden, K.Borlée, Gillet) 3:00,24, 6. Frankreich (Anne, Atine-Venel, Hanne, Jordier) 3:00,65, 7. Kuba (Collazo, Acea, Chacón, Lescay) 3:03,05, 8. Russland (Denmuchametow, Trenichin, Alexejew, Iwaschko) 3:03,05.

1500 m

Gold: Asbel Kiprop (Kenia) 3:34,40 Minuten
Silber: Elijah Manangoi (Kenia) 3:34,63
Bronze: Abdalaati Iguider (Marokko) 3:34,67

4. Taoufik Makhloufi (Algerien) 3:34,76, 5. Silas Kiplagat (Kenia) 3:34,81, 6. Nicholas Willis (Neuseeland) 3:35,46, 7. Timothy Cheruiyot (Kenia) 3:36,05, 8. Matthew Centrowitz (USA) 3:36,13, 9. Charlie Grice (Großbritannien) 3:36,21, 10. Leonel Manzano (USA) 3:37,26, 11. Robby Andrews (USA) 3:38,29.