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Der Rekordmeister ruft, der französische wohlgemerkt: Robert Beric.

Foto: APA/Neubauer

Wien – Robert Beric steht kurz vor einem Wechsel von Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid zum französischen Traditionsclub AS St. Etienne. Laut Sportdirektor Andreas Müller hat der Club in den letzten Tagen intensiv mit dem wechselwilligen Stürmer verhandelt. Es seien für den Slowenen aber letztlich "keine wirtschaftlichen, sondern sportliche Gründe" ausschlaggebend gewesen.

"Vom Kopf her nicht mehr ganz da"

"Wenn man sich mit Mannschaften wie Paris, Monaco, Lyon messen kann, dann wird man sich wahrscheinlich noch einmal ein Stück weiterentwickeln", sagte Müller auf der Pressekonferenz der Grün-Weißen nach der 2:4-Niederlage gegen den SV Mattersburg am Samstag im Ernst-Happel-Stadion. "Es muss die Überzeugung von beiden Seiten da sein, dass es Sinn macht, hier bei Rapid weiterzumachen. Diese Überzeugung ist bei ihm nicht mehr in der Form wie bei uns vorhanden. Wenn ein Spieler vom Kopf her nicht mehr ganz da ist, dann müssen wir das für den Verein prüfen, was in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht das Beste ist."

Gegen Mattersburg stand Beric nicht mehr im Rapid-Aufgebot, der Verein stellte ihn von seiner Arbeitspflicht frei. "Ich denke, dass es keinen Sinn macht, in der jetzigen Situation hier zu sein. Robert ist sicherlich auf dem Weg nach St. Etienne. Ob das heute ist, oder ob das morgen ist, kann ich aber nicht sagen."

5,5 Millionen Euro Ablöse

Laut mehreren Medienberichten sollen die Franzosen bereit sein, für Beric eine Ablösesumme von 5,5 Millionen Euro zu bezahlen. Über Bonuszahlungen könnte sich die höchste Summe, die je für einen Rapid-Spieler bezahlt würde, noch auf rund sieben Millionen erhöhen. Eine offizielle Bestätigung gab es dazu bisher aber nicht. Laut der Twitter-Meldung eines französischen L'Equipe-Journalisten soll Beric bereits am Sonntag in St. Etienne präsentiert werden.

Unterschrieben sei zwar noch nichts, aber die wesentlichen Fragen seien im Prinzip geklärt. "Die Verhandlungen sind im ganz großen Rahmen abgesteckt", räumte Müller ein. "Es hakt aber nach wie vor an einer Geschichte, die für uns wichtig ist. Wir warten jetzt, ob St. Etienne darauf einsteigt oder nicht. Es gibt zwei Eigentümer, wovon einer nicht unschwierig ist und in dieser Hinsicht auch sehr straight ist."

Suche nach Lösungen

Zu der Frage, wer anstelle von Beric künftig den Großteil der Rapid-Tore erzielen soll, hielt sich Müller relativ bedeckt. Es gebe die Optionen einer "internen" und einer "externen" Lösung. Hinsichtlich der externen sagte er lediglich, dass man einen Spieler aus einer ersten Liga im Auge habe, diese Liga aber nicht die heimische Bundesliga sei. In den letzten Tagen seien die Möglichkeiten aber insgesamt weniger geworden. Das Sommer-Transferfenster schließt am 31. August. (APA, 29.8.2015)