Graz/Salzburg – Sturm will im Schlager der 7. Runde der Fußball-Bundesliga am Sonntag wieder einmal Red Bull Salzburg schlagen. Die Salzburger haben mit dem Verpassen der Europa League eine weitere Enttäuschung zu verkraften. Außerdem könnten ihnen noch die 120 intensiven, letztlich unbelohnten Minuten gegen Dinamo Minsk in den Knochen stecken.

In der UPC-Arena haben die Grazer saisonübergreifend 13 Ligaspiele nicht verloren, zuletzt gab es aber sechs Remis. "Wir haben zu Hause in letzter Zeit zu oft Unentschieden gespielt. Wir hätten alle drei Heimspiele der Saison gewinnen können", sagte Trainer Franco Foda. "Wir waren bis jetzt in keinem Spiel die schlechtere Mannschaft. Aber wir müssen vor dem Tor effizienter werden."

Gegen Salzburg wartet man seit fast vier Jahren auf einen Heimsieg, gegen den Meister in seiner aktuellen Verfassung rechnet sich Sturm aber Chancen aus. Foda: "Wir wollen endlich wieder ein Heimspiel gewinnen. Ich hoffe, dass wir am Sonntagabend drei Punkte mehr auf dem Konto haben."

Sein Team liegt als Vierter einen Zähler vor den Salzburgern, die den Acht-Punkte-Rückstand auf Spitzenreiter Rapid nicht weiter anwachsen lassen wollen. "Wir haben, wenn man es rein tabellarisch angeht, die Chance, Graz zu überholen und uns näher an die Spitze heranzupirschen", sagte Trainer Peter Zeidler.

"Es gehört auch Bescheidenheit dazu, die Aufgaben, die jetzt kommen, anzugehen", meinte Zeidler. "Unser Verein hat den Anspruch, so schnell wie möglich wieder nach Europa zu kommen. Das geht mit einer guten Endplatzierung im Mai. Ich weiß, dass wir weiter nach oben kommen."

Der 53-jährige Deutsche genießt weiter den Rückhalt der Klub-Führung und von Konzernchef Dietrich Mateschitz. "Ich weiß, dass wir in der Entwicklung sind. Ich weiß, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben", sagte Zeidler. "Das heißt, dass die entscheidenden Leute das verstehen."

Gegen Sturm gilt es dennoch zu punkten – auch wenn einige blessierte Stammkräfte fehlen. Mit Naby Keita und Christoph Leitgeb fällt ein zentrales Mittelfeld-Duo verletzt aus. Auch Jonatan Soriano steht nicht im Kader, er soll nach offizieller Version erneut verletzt sein. Ob Neuzugang Hany Mukhtar bereits in Graz sein Debüt gibt, ist offen. "Wir haben ein paar Spieler, die ausgeruht sind, die auch am Sonntag zum Einsatz kommen werden", kündigte Zeidler an.

Salzburgs Kader ist groß genug. Jener von Sturm könnte bis Transferschluss am Montag ebenfalls noch Zuwachs bekommen. "Sollte es noch einen neuen Spieler geben, wäre ich zufrieden", sagte Foda. Bis zum Wochenende waren mehr als 10.000 Karten verkauft. (APA/red – 29.8. 2015)

Bundesliga, 7. Runde
SK Sturm Graz – Red Bull Salzburg (Graz, UPC-Arena, 16.30 Uhr/live ORF eins, SR Grobelnik). Saisonergebnisse 2014/15: 3:2 (a), 1:2 (h), 1:2 (a), 0:0 (h)

Sturm: Esser – Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Potzmann – Kamavuaka, Hadzic – Schick, Avdijaj, Dobras – Tadic

Ersatz: Schützenauer – Klem, Piesinger, Offenbacher, Horvath, Gruber, Edomwonyi, Kienast

Es fehlen: Lykogiannis (beide Muskelverletzung im Oberschenkel), M. Stankovic, Rosenberger (beide Kreuzbandriss), Schnaderbeck (Hüftprobleme), Gratzei (Trainingsrückstand)

Salzburg: Walke – Schwegler, Caleta-Car, Paulo Miranda, Ulmer – Reyna/Schmitz, Keita, Pehlivan, Minamino – Berisha

Ersatz: C. Stankovic – Lainer, Sörensen, Atanga, Laimer, Lazaro, Mukhtar, Prevljak, Oberlin

Es fehlen: Djuricin (vor Transfer zu Brentford), Yabo (Knieprobleme), Damari (Absprengung des Fußwurzelknochens), Airton (Oberschenkelverletzung), Soriano

Fraglich: Hinteregger, Lainer, Schmitz, Ulmer, Ch. Leitgeb (alle angeschlagen)