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Lukas Weißhaidinger löste Anfang August Gerhard Mayer als österreichischen Rekordhalter im Diskuswurf ab. Bei der WM in Peking dürfen beide ihr Bestes versuchen.

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Peking – Jan Siart-Jantzen und Benny Obermüller hatten ordentlich zu tun. Die beiden sind Masseure. Die Rücken von Gerhard Mayer und Lukas Weißhaidinger waren verspannt. Der Flug nach Peking ist lang. Der Rücken ist ein wichtiger Körperteil. Erst recht für einen Diskuswerfer. Mayer ist Diskuswerfer. Weißhaidinger auch. Beide sind Österreicher. Beide dürfen bei der Leichtathletik-WM in Peking antreten, als zwei von fünf ÖLV-Athleten. Edwin Kemboi wurde am Samstag Marathon-32. Hürdensprinterin Beate Schrott und 5000-m-Läuferin Jennifer Wenth sind wie die Werfer Donnerstagfrüh im Einsatz.

Österreichs Verband wünscht sich wenigstens einen Top-Ten-Platz. 2013 in Moskau und 2011 in Daegu waren 18. Plätze das Beste. Wenth wird eher nicht infrage kommen. Finalchancen hat sie laut eigener Einschätzung nur, wenn sie in dem schnelleren Vorlauf gewesen ist und über die Zeitregel weiterkommt. "Ich will mich bestmöglich verkaufen und, so lange es geht, in einer Gruppe laufen und Kontakt halten", sagt die 24-Jährige. Schrott, Olympia-Achte 2012, zeigte nach längerer Durststrecke, zuletzt aufsteigende Form. In Bellinzona absolvierte die 27-Jährige die 100 m Hürden in 12,92 Sekunden. "Mein Ziel ist es, den Vorlauf zu überstehen. Es wäre vermessen zu sagen, ich will ins Finale."

Bessere Aussichten hat das Diskus-Duo, das die Positionen fünf und sechs in der Jahresbestenliste belegt. Sowohl Rekordhalter Weißhaidinger (67,24 m) als auch Mayer (67,20) warfen ihre Bestmarken heuer in Schwechat bei jeweils optimalen Windbedingungen. Mayer (34), zum vierten Mal WM-Teilnehmer und 2009 Achter, hat sich folgende Taktik zurechtgelegt: "Ich werde gleich im ersten Versuch angreifen. Ich will ins Finale, in die Top zwölf." Das Ziel haben freilich alle 33 Teilnehmer. Mayer: "Es kommt darauf an, wer am fittesten und coolsten ist."

Zu den coolsten gehört WM-Debütant Weißhaidinger (23) noch nicht. "Ich bin vor jedem Wettkampf sehr angespannt und ein bisserl nervös." Das habe auch etwas Positives. "Man muss nur wissen, wie man damit umgeht." Das Finale steigt am Samstag. Vielleicht mit österreichischer Beteiligung. An Jan Siart-Jantzen und Benny Obermüller sollte es nicht scheitern. (APA, rie, 26.8.2015)