Bild nicht mehr verfügbar.

Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Iowa.

Foto: AP Photo/Charlie Neibergall

Bild nicht mehr verfügbar.

Trump und Jorge Ramos vom US-Sender Univision im Streit bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Foto: REUTERS/Ben Brewer

Washington – Der US-Milliardär Donald Trump hat im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republiker einer Umfrage zufolge seinen Vorsprung auf ausbauen können. In einer am Dienstagabend veröffentlichten Reuters/Ipsos-Umfrage sprachen sich rund 30 Prozent der Befragten für Trump aus.

Sein bisher schärfster Konkurrent, Floridas Ex-Gouverneur Jeb Bush, verlor binnen fünf Tagen deutlich an Unterstützung, nach zuvor 16 Prozent wollen nun nur noch acht Prozent für ihn stimmen. Neuer Zweiter ist der ehemalige Gouverneur von Arkansas, Mike Huckabee, der auf zehn Prozent kommt. Insgesamt bewerben sich bei den Republikanern 17 Kandidaten um die Nominierung.

Bush hatte in den vergangenen Tagen insbesondere die Haltung Trumps in der Einwanderungspolitik als unrealistisch und zu teuer kritisiert. Trump will Einwanderer ohne Papiere abschieben und eine Mauer an der mexikanischen Grenze errichten. Bei einer live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz kam es am Dienstag zudem zu einem Eklat: Trump ließ den Moderator des spanischsprachigen US-Senders Univision von Sicherheitsleuten entfernen.

Streitgespräch

Als Jorge Ramos aufgestanden war, um Trump eine Frage zu stellen, hatte Trump einen anderen Journalisten dran genommen. Als Ramos darauf bestand, seine Frage los zu werden, reagierte Trump gereizt: "Entschuldigung, setzen Sie sich, sie wurden nicht dran genommen. Setzen Sie sich", sagte der US-Milliardär. Ramos insistierte: "Ich habe das Recht, eine Frage zu stellen." "Gehen Sie zurück zu Univision", entgegnete Trump, bevor Sicherheitsleute den Journalisten aus dem Saal brachten.

Von anderen Journalisten auf den Vorfall angesprochen, beteuerte Trump, dass er Ramos nur dazu habe bewegen wollen, sich an die Regeln der Pressekonferenz zu halten. "Ich hätte die Fragen in zwei Sekunden angenommen, aber er ist aufgestanden und hat angefangen rumzuschreien", beklagte sich der Präsidentschaftsbewerber und fügte hinzu: "Es ist mir egal, ob er zurück kommt." Ramos kam schließlich zurück und stellte Trump eine Reihe von Fragen zu seinen umstrittenen Vorstellungen zur Einwanderungspolitik.

Bei der Pressekonferenz kam auch Trumps Streit mit der Fox-News-Moderatorin Megyn Kelly zur Sprache. Trump hatte diesen zuvor mit einem Tweet aufleben lassen, in dem er erklärte, die Sendung von Kelly mehr gemocht zu haben, während sie im Urlaub war.

Fox-News-Gründer Roger Ailes forderte eine Entschuldigung für die "überraschende und unprovozierte Attacke". Trumps Verhalten sei "ebenso inakzeptabel wie verstörend". (APA, red, 26.8.2015)