Derzeit sind weltweit rund 47 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Bis 2050 könnten es 132 Millionen sein, heißt es im aktuellen Welt-Alzheimer-Bericht.

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Paris – Die Zahl der Demenzpatienten könnte sich einer Studie zufolge bis 2050 auf weltweit 132 Millionen beinahe verdreifachen. Allein in diesem Jahr werde es rund zehn Millionen neue Fälle geben, heißt es im aktuell veröffentlichten Welt-Alzheimer-Bericht des Dachverbands Alzheimer's Disease International.

Der Verband verweist in diesem Zusammenhang auf die wachsende Zahl älterer Menschen. Derzeit leben dem Bericht zufolge weltweit 900 Millionen Menschen, die 60 Jahre oder älter sind. In den kommenden 35 Jahren wird diese Gruppe in wohlhabenden Ländern um 65 Prozent wachsen, in Ländern mit niedrigeren Einkommen um 185 Prozent und in armen Ländern um 239 Prozent. Unter einer Form von Demenz leiden in der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen weniger als vier von 1.000 Menschen. Ab 90 Jahren sind es bereits 105 von 1.000.

Anzahl der Erkrankten stagniert in manchen Ländern

Derzeit sind weltweit rund 47 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Die Hälfte der Patienten hat Alzheimer. Der Welt-Alzheimer-Bericht beziffert die in diesem Jahr durch Demenz-Erkrankungen verursachten Kosten auf mehr als 700 Milliarden Euro. Ein Zuwachs um mehr als 35 Prozent in den vergangenen fünf Jahren.

Vergangene Woche hatten Wissenschafter in einer Studie erklärt, in einigen wohlhabenden Ländern habe sich die Zahl der Demenzpatienten womöglich stabilisiert. Laut der im Fachmagazin "The Lancet Neurology" veröffentlichten Studie blieb in Großbritannien, Schweden, Spanien und in den Niederlanden der Anteil der Bevölkerung mit Demenz während zwei Vergleichszeiträumen nahezu gleich. Die Autoren der Studie führten das auf bessere Lebensbedingungen und bessere Vorsorgemaßnahmen zurück. Experten kritisierten die Studie allerdings als wenig aussagekräftig. (APA, 25.8.2015)