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Jimmy Carter leidet an einem Hirntumor.

Foto: APA/EPA/Lesser

Atlanta – Der frühere US-Präsident Jimmy Carter lässt sich wegen eines Gehirntumors medizinisch behandeln. Er werde noch am selben Tag die Krebsbehandlung starten, sagte Carter am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der US-Stadt Atlanta. Der 90-Jährige sagte, er werde seine zahlreichen Engagements empfindlich reduzieren müssen.

Carter hatte seine Krebserkrankung bereits vor einigen Tagen bekannt gegeben. Der Krebs sei Anfang August bei einer Leberoperation entdeckt worden und habe sich bereits auf andere Körperteile ausgebreitet, teilte Carter in einer kurzen Erklärung mit. Der Politiker wird in der Emory-Universitätsklinik in Atlanta behandelt. Seine beiden Schwestern, sein Bruder und sein Vater waren an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.

Nobelpreis 2002

Carter war von 1977 bis 1981 Präsident der Vereinigten Staaten. Während seiner Zeit im Oval Office konnte er einige außenpolitische Erfolge verzeichnen: den Friedensvertrag von Camp David zwischen Israel und Ägypten, die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit China und den SALT-II-Vertrag mit der Sowjetunion über die Begrenzung von Atomwaffen.

Seine zweite Karriere als Friedensbotschafter startete Carter 1982 mit der Gründung der Nichtregierungsorganisation Carter Center. Der Ex-Präsident war unter anderem in zahlreichen Ländern als Wahlbeobachter im Einsatz, zuletzt im Mai in Guyana. 2002 wurde Carter für sein Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (APA, 20.8.2015)