Washington – Mit einem solchen Erfolg hatten selbst die Initiatoren nicht gerechnet: Binnen eines Monats hat das Smithsonian Luft- und Raumfahrtmuseum in Washington umgerechnet rund 651.000 Euro an Spenden für die Restaurierung von Neil Armstrongs Weltraumanzug lukriert.

Insgesamt seien 9.477 Internetnutzer dem ersten Spendenaufruf des Museums über die Crowdfunding-Internetplattform Kickstarter gefolgt, sagte die für die Initiative zuständige Vertreterin des Museums, Yoonhyung Lee. Das Geld reiche nicht nur, um den Raumanzug des ersten Mannes auf dem Mond rundum zu erneuern, sondern auch den Schutzanzug von Alan Shepard, dem ersten US-Astronauten im All. "Das ist umwerfend", sagte Lee. "Wir hatten weder damit gerechnet, unser Ziel so schnell zu erreichen, noch, dass wir es derart überschreiten würden. Es ist ein riesiger Erfolg für uns."

Brüchige Materialien

Das Museum hatte am 20. Juli, zum 46. Jahrestag der Mondlandung von Apollo 11, mit dem Spendenaufruf begonnen. Erklärtes Ziel der Kampagne "Reboot the Suit" war es, 500.000 US-Dollar zu sammeln. Nach den Regeln von Kickstarter musste der Spenden-Gesamtbetrag bis zum 19. August eingesammelt sein, damit Smithsonian tatsächlich an das Geld kommt. Dieses Ziel war schon am 24. Juli erreicht, vier Tage nach Beginn der Aktion.

Mit Hilfe der privaten Spenden will das Museum den berühmten weißen Raumanzug einschließlich Helm nun restaurieren, um ihn 2019 zum 50. Jahrestag der historischen Landung der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Dies sei eine ziemliche Herausforderung, wie Kuratorin Lisa Young berichtet. "Der Anzug ist ziemlich mürbe, vor allem das Gummi bricht leicht", sagte sie. "Viele der Materialien aber waren nur für einen befristeten Gebrauch gedacht – einmal zum Mond zu kommen und wieder zurück."

Neil Armstrong starb im August 2012 kurz nach seinem 82. Geburtstag. Die Apollo-Kapsel, in der er, Buzz Aldrin und Michael Collins 1969 zum Mond reisten, ist heute ebenfalls im Smithsonian Luft- und Raumfahrtmuseum in Washington zu sehen. Alan Shepard war nach dem sowjetischen Kosmonauten Juri Gagarin der zweite Mensch im All. 1971, zehn Jahre nach seiner historischen Mercury-Mission, landete er als fünfter und ältester Mensch auf dem Mond. Er starb 1998 im Alter von 74 Jahren in Kalifornien. (APA, red, 20.8.2015)