Wien – Wie umweltfreundlich Österreich im EU-Vergleich ist, bewertet die Wirtschaftskammer Österreich alle zwei Jahre, anhand von 58 Indikatoren. Bewertet werden dabei der Umgang mit Abfall und Ressourcen, Energie, Klima, Wasser, Luftreinhaltung, Mobilität, biologische Vielfalt bis hin zu Umweltmanagement.

WKO-Experte Christoph Haller streicht die Stärken der heimischen Betriebe in diesen Disziplinen hervor: "Hohe Umweltstandards und Umweltbewusstsein, die in weiten Bereichen über dem europäischen Durchschnitt liegen, andererseits hohe Kompetenz der Betriebe im Bereich Umweltmanagement und Umwelttechnik."

Dennoch ist Österreich im Gesamtranking vom ersten auf den dritten Platz zurückgefallen. Der neue Spitzenreiter ist Schweden, dicht gefolgt von Dänemark. Den Grund für den Abstieg sah Stephan Schwarzer, Abteilungsleiter in der WKÖ, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag vor allem in "schwächelnden Förderinstrumenten".

"Hier wurde mehr als Haare gelassen, es ist eine Teildemontage", kritisierte Schwarzer. So wurde im Zuge der Budgetsanierung in den vergangenen Jahren etwa der Klimafonds um 20 Prozent, die Umweltförderung im Inland um fünf Prozent und die Gebäudesanierung um 20 Prozent gekürzt. Zudem würden Gelder, die eigentlich für den Klimaschutz zur Verfügung stehen sollten, für andere Zwecke verwendet.

Schwarzer kritisierte auch, dass die KMU-Energieeffizienzberatung des Klimafonds, die mit rund 5.000 abgeschlossenen Beratungsfällen sehr erfolgreich gelaufen ist, gestoppt und stattdessen eine Förderung für die Landwirtschaft eingerichtet wurde. (APA/red, 20.8.2015)