Wer mit den Browsern Firefox oder Chrome Dienstagfrüh zum Beispiel die Websites der österreichischen Finanzmarktaufsicht oder der österreichischen Datenschutzbehörde aufgerufen hat, ist wohl ins Staunen gekommen. Vorübergehend leuchtete der Vermerk "Dieser Verbindung wird nicht vertraut" auf. Es handelte sich um ein bloßes Umstellungsproblem, das mittlerweile behoben ist, hieß es dazu am Mittwoch.

Über den sprichwörtlichen "Sturm im Wasserglas", der an sich noch kein Sicherheitsrisiko bedeutete, berichtete zunächst "futurezone.at". Hinter den Problemen steckt eine komplexe und weltweite Struktur, welche den Internetbenutzern die Gewähr geben soll, dass sie es mit sicheren Servern zu tun haben, wenn sie Homepages etc. anwählen. Das läuft über Unternehmen, wie zum Beispiel A-Trust in Österreich.

"Das sind riesige Papiermengen, die wir da abliefern"

Diese Firmen müssen sich durch von den großen Browser-Herstellern (z.B. Microsoft oder Mozilla) benannte Prüfbüros Gutachten für Web-Trust-Zertifikate ausstellen lassen. "Wir werden jährlich überprüft, ob wir alle erforderlichen Dinge erfüllen. Das sind riesige Papiermengen, die wir da abliefern", sagte am Mittwoch A-Trust-Geschäftsführer Michael Butz. Bei einem solchen "Root-Zertifikat" hätten die Browser-Hersteller aber offenbar die rechtzeitig beantragte und fällige Erneuerung nicht vorgenommen. Das könne man nicht bemerken oder zumindest erst dann, wenn das Problem schon da sei.

Auf der anderen Seite dokumentieren Webseiten-Inhaber mit dem Kauf von Zertifikaten bei Unternehmen wie A-Trust, welche die Gegebenheiten überprüfen, wiederum, dass ihre Server offiziell und soweit sicher sein müssen. Werden dort aus irgendeinem Grund Zertifikate nach Ablauf der Gültigkeitsfrist nicht umgestellt, taucht eben der Vermerk "Dieser Verbindung wird nicht vertraut" auf. "Mittlerweile sind alle Probleme behoben. Wir haben allein gestern 150 Zertifikate ausgetauscht. Wir haben aber Zehntausende Kunden. Die Sache hat auch etwas Positives. Microsoft hat sich sofort bei uns gemeldet und Unterstützung angeboten", sagte Butz. (APA, 19.8. 2015)