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Bis 2030 sollen weltweit 58 Prozent der Speisefische aus Aquakulturen stammen.

Foto: Reuters / Karahalis

New York/Wien – Seit 2014 wird laut der Welternährungsorganisation (FAO) mehr Fisch aus Aquakulturen als aus dem offenen Meer gegessen. Steigende Einkommen in Schwellenländern und der damit einhergehende Wunsch nach gesunder Ernährung werden den Fischkonsum bis 2030 weltweit auf 261 Millionen Tonnen anwachsen lassen, prognostiziert die UN-Organisation. Diese Menge wird um geschätzte 50 Millionen Tonnen höher liegen, als in Ozeanen und Flüssen verfügbar ist. Die wachsende Nachfrage lässt Konzerne bereits ihre Netze auswerfen, um sich durch Übernahmen für das zu erwartende Geschäft zu rüsten.

Cargill, Spezialist für Futtermittel und eines der größten Familienunternehmen der USA, angelte sich kürzlich um 1,5 Milliarden Dollar (1,35 Milliarden Euro) die norwegische Ewos Holding. Die Firma stellt unter anderem Nahrungsmittel für die Lachszucht her. Cargill steigt mit dem Kauf zu einem der größten Produzenten von Fischfutter für Aquakulturen auf, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Großes Wachstumspotenzial

Bereits im April steckte sich der niederländische Mischkonzern SHV Holdings den dänischen Lachsfuttererzeuger Nutreco in den Kescher, nachdem ihn Cargill wieder von der Angel gelassen hatte. Im Vorjahr hatte sich Japans größtes Handelshaus Mitsubishi Corp. den norwegischen Lachsfarmer Cermaq für 1,4 Milliarden Dollar (1,26 Milliarden Euro) einverleibt.

Um mit der steigenden Nachfrage Schritt halten zu können, muss die in Aquakulturen erzeugte Fischmenge bis 2020 jährlich um fünf Prozent zulegen, haben Analysten der Rabobank International erhoben. Der Branche prophezeit FAO-Analystin Jacqueline Alder ein großes Wachstumspotenzial. 2030 sollen 58 Prozent des Fischs auf unseren Tellern aus industriellen Anlagen stammen. (red, 19.8. 2015)