Thomas Raab: "Ohne Ohrstöpsel geh ich nie
außer Haus."

Foto: Nathan Murrell

"Ich befinde mich viel auf Reisen und bin auch sonst ziemlich unterwegs, das heißt, ich schreibe nicht nur in meinem Büro, sondern an allen möglichen Orten. Was ich bei der Arbeit brauche, ist Ruhe. Vor einigen Jahren habe ich die Entdeckung gemacht, dass man Lärm am besten durch Ohrenstöpsel entfliehen kann. Man klickt sich richtiggehend weg.

Wahrscheinlich habe ich die Stöpsel mittlerweile viel zu oft drinnen. Das ist meine eigene Pathologie. Ich bin diesbezüglich ein bisschen wie meine Buchfigur Karl Heidemann, der über ein ganz feines Gehör verfügt – die Marter seines Lebens. Der hört so gut, dass ihm nicht einmal die Ohrstöpsel helfen. Ohne die Dinger, die man getrost als Arbeitsmittel bezeichnen kann, geh ich nie außer Haus.

Ich hab auch alle durchprobiert, quer durch die Bank. Die besten sind eindeutig jene aus Wachs, von Ohropax. Wenn ich im Zug sitze und mich der Schaffner anspricht, höre ich ihn nicht, was meist eine recht lustige Situation ist." (Michael Hausenblas, Rondo, 21.8.2015)