Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) präsentiert mit Libro-Geschäftsführer Martin Waldhäusl und Universitätsprofessorin Christiane Spiel den neuen Ratgeber.

Foto: BKA / Regina Aigner

Tobias interessiert sich sehr für Astrologie. Er kennt alle Sternzeichen und weiß sogar schon, was ein schwarzes Loch ist, dennoch kann er in der Schule mit seinem Wissen nur selten punkten. Tobias ist frei erfunden, dennoch steht er stellvertretend für das Potenzial von vielen Kindern. "Kinder engagieren sich mehr, freuen sich mehr über Erfolge, wenn sie an das andocken können, was sie wirklich interessiert", sagt Universitätsprofessorin Christiane Spiel, die mit einer Gruppe von Kindern zwischen acht und zwölf Jahren die dritte Ausgabe von "Schule – das schaffen wir!" erarbeitet hat.

Interessen einbeziehen

Deshalb liegt der Fokus in dem neuen Heft auf den Interessen und damit auch auf den Stärken der Schülerinnen und Schüler. Denn Stärken zu stärken sei in der Wissenschaft ein zentrales Thema. "Wir wissen aus der Forschung, dass man Erfolgserlebnisse aus schulfernen Bereichen auch in die Schule holen kann," sagt Bildungspsychologin Spiel.

Denn wenn sich ein Kind einen Erfolg in einem Bereich erarbeitet hätte, könne man diese Methode auch auf andere Gegenstände anwenden. Der kleine Ratgeber, der in Kooperation mit dem Familienministerium und der Uni Wien entstanden ist, beinhaltet sechs Tipps, die von Kindern kreiert worden sind. Zusätzlich können Kinder die kostenlose "Lena-App" downloaden, in der alle Tipps ebenso wie ein Memory-Spiel zu finden sind.

Spielerisch Lernen

Diese Tipps, die im Einklang mit Forschungsergebnissen stehen, reichen von einer Talente-Schau beim Schulfest über selbstgebastelte Plakaten bis zu einer Klassen-Millionenshow, wo sich die Kinder eigene Fragen überlegen können. Das Besondere: Alle Ratschläge wurden von Kindern ausgearbeitet.

"Wer in der Wissenschaft arbeitet, der merkt, dass vieles, was wir forschen, leider nicht dort ankommt, wo es gebraucht wird. Das betrifft die Schule, das betrifft zum Teil aber auch die Elternarbeit", sagt Spiel. Dieses Heftchen sei ein gutes Beispiel, wie die Forschung im Alltag umgesetzt werden könne.

"Leiseglocke" im Unterricht

Damit die Talente aller auch Gehör finden, empfehlen die Kinder eine "Leiseglocke", die besonders schön klingt und somit für Ruhe sorgen soll. "Das wäre auch eine Idee für das Parlament", schmunzelt Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP). Finanziert wird das Gratisheft, das unter anderem in Schulen aufliegt, vom kooperierenden Handelskonzern Libro. Dieser macht jährlich 30 bis 40 Millionen Euro Umsatz mit dem Schulgeschäft. (Sophie-Kristin Hausberger, 17.8.2015)


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