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Ringier-CEO Marc Walder soll Verwaltungsratspräsident der Vermarktungsgemeinschaft werden.

Foto: Reuters/Wiegmann

Zofingen/Ittigen – Der Medienkonzern Ringier, das Schweizer Fernsehen SRG sowie die Swisscom vermarkten ab 2016 ihre Werbeplätze gemeinsam. Die neue gemeinsame Vermarktungsfirma richte sich an den stark verändernden Bedürfnissen von Werbeauftraggebern aus, hieß es in einer Aussendung vom Montag. Von einem "Knall" schreiben Medien aus der Schweiz wie persönlich.com. In Österreich wäre der Deal mit einer Bündelung der Vermarktungsaktivitäten von ORF, Mediaprint und A1 vergleichbar.

Mit der Zusammenlegung des Werbeverkaufs rüsten sich die drei Unternehmen nach eigenen Angaben auch gegen die Konkurrenz von Google und Facebook auf dem digitalen Werbemarkt. In der Schweiz generierten Google und Facebook rund 50 Prozent der digitalen Werbeerlöse, heißt es.

Während der Telekommunikationskonzern Swisscom neben technologischem Know-how die Vermarktungsrechte von seinen Online-Plattformen und von Swisscom TV einbringt, treten Ringier und die SRG die Vermarktungsrechte ihrer reichweitenstarken Medienangebote ab.

Je ein Drittel

An der neuen Aktiengesellschaft halten die SRG, Ringier und die Swisscom je einen Drittel. Über die finanziellen Details haben die Partner allerdings Stillschweigen vereinbart, hieß es. Während Swisscom und Ringier ihre Werbeaktivitäten in die Gesellschaft auslagern, integriert die SRG ihre Vermarktungstochter Publisuisse in das Unternehmen.

Chef der Vermarktungsorganisation, die noch keinen Namen hat, wird der heutige Publisuisse-Chef Martin Schneider. Verwaltungsratspräsident soll Ringier-CEO Marc Walder werden, während SRG-Generaldirektor Roger De Weck und Swisscom-Chef Urs Schaeppi im Verwaltungsrat sitzen werden.

Den Deal genehmigen muss noch die Wettbewerbskommission. Vorbehaltlich der Zustimmung sollen die Geschäftsaktivitäten im ersten Quartal 2016 beginnen. (APA, red, 17.8.2015)