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Im Bild eine von Noble and Delek betriebene Plattform.

Foto: Reuters/Cohen

Jerusalem – Israels Regierung hat am Sonntag umstrittene Richtlinien zur Förderung von Erdgas vor der israelischen Küste gebilligt. Es handelt sich um ein Abkommen mit einem Konsortium, dem der US-Konzern Noble Energy und die israelische Delek Group angehören.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bekräftigte am Sonntag, die Vereinbarung werde den israelischen Bürgern und der Staatskasse in den kommenden Jahren "Hunderte Milliarden Schekel" bescheren. Eine Milliarde Schekel sind etwa 237 Mio. Euro.

Noble Energy und Delek fördern bereits seit 2013 Gas aus dem Tamar-Feld im östlichen Mittelmeer. Sie verpflichteten sich im Rahmen der Vereinbarung, bis 2020 auch das Leviathan-Feld zu entwickeln, das als größtes im Mittelmeer gilt. Gemeinsam haben die Firmen einen Anteil von 85 Prozent an Leviathan. Delek Group muss laut der Vereinbarung binnen sechs Jahren ihren Anteil an Tamar verkaufen und Noble Energie ihn auf 25 Prozent verkleinern. Eine Regulierung der Gaspreise soll auch niedrigere Stromkosten für Israelis garantieren.

Das Abkommen muss noch vom Parlament abgesegnet werden. Es umgeht das israelische Kartellamt, das Zweifel an den Plänen geäußert hatte. Der Kartellamtschef David Gilo hatte aus Protest gegen die Vereinbarung sogar seinen Rücktritt eingereicht. Er wollte Noble Energy und Delek zum Verkauf von Anteilen an beiden Gasfeldern zwingen, weil er ein Monopol befürchtete. (APA, 16.8.2015)