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Die Eleftherios Venizelos vor Kos.

Foto: Reuters/Behrakis

Athen – Auf der griechischen Urlaubsinsel Kos ist am Freitagnachmittag eine Fähre eingetroffen, die den dortigen Behörden bei der Bewältigung des Ansturms von Flüchtlingen helfen soll. Die "Eleftherios Venizelos" werde rund zwei Wochen vor der kleinen Ägäis-Insel nahe der türkischen Küste bleiben, erklärten die zuständigen Einwanderungsbehörden.

Demnach soll die Fähre, die Platz für etwa 2500 Menschen hat, aber nicht als Herberge dienen, sondern zur Registrierung und Befragung der syrischen Flüchtlinge auf Kos. Die Behörden auf der Insel sind seit Wochen mit der hohen Zahl der Flüchtlinge überfordert. Die Geflohenen warten dort meist tagelang unter widrigen Bedingungen auf eine Registrierung. Neben den als "Flüchtlinge" eingestuften Syrern halten sich auch zahlreiche Menschen vor allem aus Afghanistan und dem Irak sowie aus Eritrea und Somalia dort auf. Diese würden als "Migranten" betrachtet und müssten sich weiterhin bei der Polizei registrieren und nicht auf der Fähre, hieß es.

Constance Theisen von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen forderte eine langfristige Lösung. Nötig sei ein "Aufnahmezentrum", sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn das Schiff gekommen ist, um zu bleiben, ist das gut, wenn es vorübergehend hier ist, ist es lächerlich", sagte sie. Derzeit halten sich etwa 7000 Flüchtlinge auf Kos auf. Die meisten wollen weiter nach Athen, bevor sie versuchen, andere EU-Länder zu erreichen. (APA, 14.8.2015)