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David Alaba ist bei Bayern beileibe kein Grüßaugust. In der Vorbereitung interpretierte der Unverzichtbare öfter die Innenverteidigerrolle.

Foto: REUTERS/Aly Song

Berlin/Wien – "Wir brauchen ja auch nicht versuchen, mit den anderen Bundesligisten auf einer Höhe zu pinkeln. Dafür sind wir zu klein." Dirk Schuster sagte das. Womit der Trainer von Darmstadt vermutlich schon eines der wenigen Glanzlichter gesetzt hat, die der Aufsteiger zur 53. Saison in der deutschen Bundesliga beitragen kann. Dass sie am 14. Mai mit dem 26. Titelgewinn für den FC Bayern enden wird, ist nahezu unumstritten. Ganz sicher ist, dass der Rekordmeister sie am Freitag mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV eröffnet – eine erste gemähte Münchner Wiese.

Und gleich im ersten Spiel sind zwei der das Oberhaus schmückenden Österreicher zu sehen. David Alaba ist in seiner fünften vollen Profisaison für Pep Guardiola unersetzlicher, als selbst der Coach für den Klub. Und Trainersohn Michael Gregoritsch ist nach seiner sommerlichen Verpflichtung von Bochum mehr als nur eine Alternative bei den Hanseaten, die dem Abstieg zwar gerade eben glücklich entronnen sind, aber weiter munter vor sich hin kriseln.

Österreicherflut

Trotz der Abgänge von Sebastian Prödl (Watford), Christian Fuchs (Leicester) und Kevin Wimmer (Tottenham) in Englands Premier League und von Robert Almer nach und zur good old Austria hat sich die Zahl der Bundesliga-Österreicher sogar erhöht – auf insgesamt 17. Das ist auch dem quasi ersten Aufsteiger, dem FC Ingolstadt geschuldet, der Lukas Hinterseer, Markus Suttner sowie Ramazan Özcan mitbringt und dazu noch Ralph Hasenhüttl, der die Anzahl österreichischer Trainer in der Weltmeisterliga gleich verdoppelt.

An Peter Stögers Kölnern könnten sich Hasenhüttels Ingolstädter ein Beispiel in puncto sicher heimgeschaukelten Klassenerhalt in der Aufstiegssaison nehmen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir mit dieser Truppe und dieser Mentalität der Prügelknabe sein werden", sagte Hasenhüttl selbst, aber natürlich könnte der Steirer auch sagen, was Kollege Schuster gesagt hat. Und im Grunde auch Stöger, der Stürmer Philipp Hosiner holte. In der Karnevalsmetropole ist aber Vizepräsident Toni Schumacher für die Sprüche zuständig. "Geht nach Hause und macht viele, viele Mitglieder für den FC", rief schließlich der ehemalige Teamtorhüter den 40.000 Fans zu, die der Saisoneröffnung beiwohnten.

Für Martin Harnik, Florian Klein und Kevin Stöger wird die Saison mit dem VfB Stuttgart ein, um im Jargon zu bleiben, ebenso enges Höschen, wie für Goalie Heinz Lindner mit Eintracht Frankfurt. Höhere Ziele setzen sich Martin Stranzl mit Mönchengladbach sowie Zlatko Junuzovic und Julian Baumgartlinger, Ersterer Herz und Ersatzkapitän von Bremen, zweiterer Lunge und ab sofort erster Kapitän von Mainz.

Während Michael Gspurning (Schalke) und Samuel Radlinger (Hannover) als jeweils dritte Torhüter auf kaum einen Ligaeinsatz hoffen dürfen, wird Alexander Manninger (38), die nominelle Nummer zwei von Augsburg, auch in seiner 22. Profisaison für etliche Partien gut sein. Der Salzburger ist der älteste Spieler der deutschen Bundesliga, in der sonst nur die Bayern für Rekorde sorgen dürften.

Schon in der noch bis 1. September währenden Transferzeit ließen sie mit dem Kauf von Arturo Vidal um 37 Millionen Euro von Juventus Turin und von Douglas Costa um 30 Millionen von Schachtar Donezk die Konkurrenz ganz blass aussehen. Sicher ist den Bayern der 1000. Ligasieg, schließlich halten sie bei 990. Nicht wenige glauben, dass es schon in Runde zehn, daheim gegen Köln, so weit sein wird.

Und darauf, dass die Bayern als erste den vierten deutschen Meistertitel en suite feiern, kann man ja getrost einen lassen, wie Herr Schuster sagen würde. (lü, 13.8.2015)