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Beim Tarifstreit bei Amazon ist kein Ende absehbar.

Foto: APA/EPA/Jakub Kaczmarczyk

Die Gewerkschaft ver.di will im Dauer-Streit mit Amazon in Deutschland nicht nachgeben. Es sei von Anfang klar gewesen, dass in der Auseinandersetzung ein langer Atem nötig sei, sagte eine Sprecherin des ver.di-Bundesvorstands. Nach etlichen vorangegangenen Streikaktionen werde es daher auch weiter zu Arbeitsniederlegungen an mehreren Standorten kommen. Amazon will aber bei seiner Linie bleiben.

Streit seit über zwei Jahren

Konkret drohte die Gewerkschaft am Donnerstag am Amazon-Standort Pforzheim mit Streik. "Da Amazon die Aufnahme von Tarifverhandlungen verweigert, wird es unweigerlich auch in Pforzheim zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen", sagte der Leiter des Fachbereichs Handel bei ver.di in Baden-Württemberg, Bernhard Franke. Über das Thema berichteten auch die "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag).

Die Fronten in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Tarifstreit sind verhärtet. Mit den Arbeitskämpfen versucht ver.di, für die mittlerweile rund 10.000 Mitarbeiter des US-Versandhandelsriesen in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchzusetzen. Verhandlungen darüber lehnt Amazon aber strikt ab. Das Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen.

10,09 Euro Basis-Stundenlohn

So starten die Beschäftigten in den Logistikzentren nach Amazon-Angaben mit einem durchschnittlichen Basis-Stundenlohn von 10,09 Euro brutto und bekommen nach zwei Jahren 12,69 Euro brutto pro Stunde. Hinzu kämen Extras wie Boni, Weihnachtsgeld und Mitarbeiteraktien. "Um ein fairer Arbeitgeber zu sein, braucht man keinen Tarifvertrag", sagte eine Amazon-Sprecherin in München. Auch von der Gewerkschaft genannte Krankenstandsquoten von 20 Prozent und mehr an einzelnen Standorten könne sie nicht bestätigen. "Die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität", sagte die Sprecherin. (APA, 13.8.2015)