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Die Klimaanlage saugt ordentlich an den Akkus. In der Praxis kostet an heißen Tagen kühlen genauso viel Energie wie fahren in der Stadt.

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Das Fahren mit einem Elektroauto bleibt spannend, besonders bei großer Hitze. Derzeit herrschen ja selbst in Österreich Testbedingungen, für die Autohersteller normalerweise ins Death Valley übersiedeln müssen oder in die Mojave-Wüste.

Für das Elektroauto selbst stellt die Hitze jenseits der 35 Grad zwar kein Problem dar, für den Menschen allerdings durchaus. Deshalb dreht er dann auch die Klimaanlage auf, und das wirkt sich sodann in erschreckend deutlicher Weise auf den empfindlichsten Punk für die Verbreitung der Elektromobilität aus: die Reichweite.

Bei fast 40 Grad Celsius

Eine Testfahrt mit dem Mercedes B Electric Drive brachte Folgendes zutage: Während einer 22 km langen Fahrt in Wien bei einer Umgebungstemperatur nicht weit unter 40 Grad Celsius schrumpfte die Reichweite um 44 Kilometer. Das heißt nach Adam Riese: Kühlen kostete genauso viel Energie wie Fahren. Die Klimaanlage war dabei auf 24 Grad eingestellt und kühlte tatsächlich problemlos.

Nein, das ist nicht Elektroauto-Bashing, das muss nur gesagt werden, weil es so ist. Das Auto ist darüber hinaus nämlich außergewöhnlich attraktiv. 150 Kilometer Reichweite sind normalerweise ein realistischer Wert, was bei einem klar definierten Nutzungsprofil schon vollkommend ausreichen kann. Es darf halt nichts dazwischenkommen, man darf nicht umdrehen müssen, weil man etwas vergessen hat, man kann vielleicht keinen Stau umfahren, weil der Umweg schon zu riskant ist.

Oder eben: Wenn es heiß wird, schaltet man halt die Klimaanlage aus. (Rudolf Skarics, 17.08.2015)