Gestiegene Begehrlichkeiten an Twitter-Daten – vor allem aus den USA.

Grafik: Twitter

Die Behörden sind deutlich neugieriger geworden, wenn es um Informationen von Twitter-Nutzern geht. Der Anstieg um die Hälfte ist der größte, den der Kurznachrichtendienst bisher erlebte. Die Zahl der Behördenanfragen nach Nutzerdaten beim Kurznachrichtendienst Twitter ist binnen sechs Monaten um gut 50 Prozent hochgeschossen.

Anfragen

Über die Hälfte der insgesamt 4363 Informationsanträge kam im ersten Halbjahr aus den USA. Davon wurden 80 Prozent erfüllt, wie Twitter in dem aktuellen Transparenzbericht am späten Dienstag mitteilte. Im weltweiten Schnitt lag diese Quote bei 58 Prozent. In 442 Fällen wurde Twitter per Gerichtsbeschluss aufgefordert, Inhalte zu entfernen. Davon kamen 408 Anträge aus der Türkei.

Die Firma aus San Francisco erweiterte ihre halbjährlichen Berichte um Zahlen zu Löschanträgen wegen Urheberrechtsverletzungen. Es gab dazu knapp 14.700 Anfragen, von denen zwei Drittel erfüllt wurden. Der zu Twitter gehörende Livestreaming-Dienst Periscope bekam binnen drei Monaten nach dem Start knapp 1400 Forderungen von Rechteinhabern, Videos zu entfernen. Periscope wurde unter anderem bei Sport-Events wie einem offiziell nur im Pay-TV gezeigten Boxkampf von Nutzern für nicht erlaubte Übertragungen genutzt.

Marke

In rund 12.900 Anträgen sahen Marken ihre Rechte verletzt – Twitter reagierte aber nur in sieben Prozent der Fälle. (APA, 12.8.2015)