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"Nur als Pissoir benutzen".

Foto: APA / BARBARA GINDL

Salzburg – Die vor 13 Jahren errichteten vier "Damen-Urinale" im Kongresshaus in der Stadt Salzburg sind so wenig benutzt worden, dass sie jetzt herkömmlichen Sitzklosetts weichen müssen. Schon im Vorjahr hatte Bert Brugger, Geschäftsführer der Tourismus Salzburg GmbH, die Überlegung geäußert, die ungeliebten Pissoirs, die sich schon bald nach ihrer Installierung als Ladenhüter entpuppten, zu entfernen.

Anfangs sorgten die utopisch anmutenden Klosetts für Aufregung. Der berührungslose Toilettengang mutete für viele befremdend an. So mussten die Benützerinnen der weiblichen Pendants von Herren-Pissoirs eine "Skifahrerhaltung" einnehmen und in die Hocke gehen. Auch wenn die Hersteller solcher Klo-Systeme in ihrer Produktbewerbung den hygienischen Vorteil, den geringen Wasserverbrauch und den geringen Platzbedarf betonen, versanken die vier Damen-Urinale in Salzburg doch in einen Dornröschenschlaf: Sie waren über die Jahre hindurch oft zugesperrt.

Die Pissoirs schürten auch Missverständnisse und wirkten abschreckend. Nicht wenige Frauen vermuteten, es handle sich um Herrentoiletten und verließen fluchtartig die Kabine. Auch über die Funktionsweise waren sich einige nicht sogleich im Klaren, obwohl eine Skizze die Anwendung veranschaulichte. Der Umbau werde in dieser und in der nächsten Wochen stattfinden, im Herbst sei alles erledigt, hieß es aus dem Büro von "Salzburg Congress" auf Anfrage der APA. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 21.000 Euro. (APA, 12.8.2015)