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Der UN-Sonderbeauftragte für Libyen, Bernardino Leon, befürchtet die Spaltung des Landes.

Foto: REUTERS/Pierre Albouy

Genf – Die Vereinten Nationen hoffen auf eine Lösung zur Beendigung des Bürgerkriegs in Libyen bis zur UN-Generalversammlung im September. "Dies wäre ideal, aber es handelt sich um einen sehr komplexen Prozess mit vielen Akteuren und Herausforderungen", sagte der UN-Sonderbeauftragte für Libyen, Bernardino Leon, am Dienstag in Genf. Im Fall des Scheiterns drohe ein Spaltung des Landes.

In Genf sollen in den nächsten Tagen die Friedensgespräche zwischen den verfeindeten Parteien fortgesetzt werden. Dieses Mal nehmen auch Vertreter des islamistischen Gegenparlaments in Tripolis teil. In den aktuellen Verhandlungen geht es um wichtige Details des Friedensplans, auf den sich fast alle Parteien im Juli geeinigt hatten.

Für alle Seiten akzeptierter Vertrag

So soll eine Lösung zur Frage der Besetzung des Regierungschefs und seiner zwei Stellvertreter gefunden werden. Es gelte vor allem, einen Vertrag zu erarbeiten, der auch von den militanten Akteuren in Libyen akzeptiert werden könne, sagte Leon.

Das ölreiche Land in Nordafrika kommt seit dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi 2011 nicht zur Ruhe. Die zwei rivalisierenden Regierungen in Tobruk und Tripolis streiten um die Macht. Auch Jihadisten wollen das Chaos für sich nutzen. Eine Befriedigung der Lage könnte positive Auswirkungen auf die Flüchtlingsfrage haben. Viele Menschen warten in Libyen auf eine Überfahrt nach Europa. (APA, 11.8.2015)