Ankara/Washington – Die US-Regierung hat einem Bericht widersprochen, wonach sie sich mit der Türkei auf Details einer Pufferzone in Nordsyrien geeinigt hat. Es gebe keine Vereinbarung über irgendeine Art von Zone, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Dienstag in Washington. Der Sender CNN Türk hatte unter Berufung auf Außenstaatssekretär Feridun Sinirlioglu berichtet, dass das Gebiet 98 Kilometer lang und 45 Kilometer breit sein und von gemäßigten syrischen Rebellen überwacht werden soll. Der US-Außenamtssprecher sagte, es gehe darum, die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) aus der Region zu vertreiben. Amerikanische Diplomaten hatten jüngst erklärt, die Verhandlungen über die Pufferzone dauerten an.

Der IS hat weite Teile Syriens eingenommen und ist zu mächtigsten Rebellengruppe im Bürgerkrieg geworden. Am Dienstag startete er eine nahe der türkischen Grenze eine weitere Offensive. Die Türkei und die USA hoffen, die Extremisten mit Hilfe von gemäßigten Rebellen von der Grenze zu vertreiben. Diplomaten zufolge sollen 60 von den USA ausgebildete Kämpfer den Kern der Truppe bilden und bei Bedarf Luftangriffe anfordern. Bisher konnten die internationalen Attacken auf den IS wenig ausrichten.

Auch diplomatische Bemühungen für eine Beilegung des Konfliktes verlaufen schleppend. So konnten sich am Dienstag Vertreter von Russland und Saudi-Arabien nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt zum syrischen Präsidenten Bashar al-Assad einigen. Während Russland für eine internationale Allianz gegen den sunnitischen IS unter Einbeziehung Assads ist, lehnt Saudi-Arabien dies ab. "Für Assad gibt es in der Zukunft Syriens keinen Platz", sagte Außenminister Adel al-Jubeir. Saudi-Arabien ist sunnitisch geprägt, während Assad den Alawiten angehört, die den Schiiten nahestehen. Er wird vom saudiarabischen Rivalen Iran unterstützt. (APA, 11.8.2015)