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Bisher wurde es nur vermutet, jetzt ist es offiziell: Der Anschlag auf das Hotel Byblos wurde von Jihadisten verübt.

Foto: REUTERS/Adama Diarra

Bamako – Malische Jihadisten haben sich zu dem tödlichen Angriff auf ein bei Ausländern beliebtes Hotel in Mali bekannt. "Die Hand Gottes hat die Mujaheddin im Einsatz gegen die Feinde des Islams in Sevare geführt", sagte der Extremist Souleyman Mohamed Kennen am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Dabei seien "15 Ungläubige und ihre Komplizen getötet" worden.

Der Extremist sagte, der radikale islamistische Prediger Amadou Koufa habe dem Angriff "seinen Segen gegeben". Koufa hat Verbindungen zu dem berüchtigten algerischen Jihadistenführer Mokhtar Belmokhtar, dem einstigen Chef der Gruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI).

Angriff und Geiselnahme

Bei dem Angriff auf das Hotel "Byblos" und einer anschließenden Geiselnahme waren am vergangenen Wochenende 13 Menschen getötet worden, darunter auch vier UN-Mitarbeiter. Das malische Militär hatte die Attacke am Samstagmorgen beendet. Souleyman Mohamed Kennen kündigte "weitere Angriffe auf die Feinde des Islam" an. Zudem erklärte er, seine Gruppe sei auch für den Tod von drei malischen Soldaten verantwortlich, die am Montag nahe Sevare durch einen Sprengsatz getötet worden waren.

Der Jihadist gilt als Vertrauter des Predigers Koufa, der aus der Region Mopti stammt, in der auch der Anschlagsort Sevare liegt. Kennen hatte zudem vor einigen Jahren für Belmokhtar gekämpft. Ein Vertreter der örtlichen Sicherheitskräfte sagte AFP, der Jihadist spreche auch für andere Extremistengruppen, wenn er die Verantwortung für den Angriff in Sevare übernehme.

Einsatz Frankreichs Anfang 2013

Eine französische Militärintervention hatte Anfang 2013 den Vormarsch bewaffneter Islamisten in Richtung Süden gestoppt. Mehrere Gruppen verüben aber weiterhin Anschläge. Frankreich übergab den Militäreinsatz später der UN-Blauhelmtruppe Minusma. Bei Sevare liegt der wichtigste Flughafen der Region, der auch von französischen und UN-Truppen genutzt wird. Im Süden des Landes bildet die Europäische Union malische Soldaten aus. Verteidigungsminister Gerald Klug hat erst vor zwei Wochen die acht österreichischen Soldaten bei der EU-Mission in der malischen Hauptstadt Bamako besucht. (APA, 11.8.2015)