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Der Marktanteil von Regionalbahnen stieg von 13,9 auf 15,4 Prozent.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Wien – Die Regionalbahnen sind einer Studie der Wirtschaftskammer zufolge starke Wirtschaftsmotoren, auch wenn sie nur 0,11 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) beitragen. Zum Vergleich: Der BIP-Beitrag der ÖBB liegt bei 1,4 Prozent. Die 14 Regionalbahnen sichern direkt und indirekt österreichweit mehr als 5.000 Arbeitsplätze, sagte Studienautor Christian Helmenstein am Dienstag in einer Pressekonferenz.

Zwischen 2004 und 2013 hätten die Regionalbahnen 643 Millionen Euro investiert, so Helmenstein. Daraus ergebe sich eine jährliche Wertschöpfung von 40 Millionen Euro, wovon knapp 35 Millionen Euro im jeweiligen Bundesland verbleiben. In seinen mehr als 700 Studien habe er "noch nie einen so hohen regionalen Wertschöpfungseffekt gesehen", sagte Helmenstein, Chef des Economica-Instituts für Wirtschaftsforschung.

Staatliche Investitionen

Laut Verkehrsminister Alois Stöger (SPÖ) werden die Investitionen mindestens zur Hälfte vom Staat getragen. "Manchmal werden bis zu 100 Prozent gefördert", so Stöger in der Pressekonferenz. Die Regionalbahnen würden den Menschen in den Regionen Chancen geben. Wer Eigentümer der Regionalbahnen ist, sei für ihn zweitrangig, sagte Stöger, auch mit Blick auf die Nebenstrecken der ÖBB. Ihm gehe es um die Stärkung des Schienenverkehrs.

Studienautor Helmenstein forderte von Stöger mehr Geld für die Regionalbahnen: "Wir brauchen mehr Investitionen." Für Fachverbandsobmann Thomas Scheiber zeigen die Studienergebnisse, dass die Investitionen nachhaltig sind und sich für die Regionen lohnen. Aus seiner Sicht sollten die Mittel für den Ausbau gesetzlich verankert werden.

2014 haben die Regionalbahnen 43,9 Millionen Fahrgäste befördert, um fast fünf Prozent mehr als 2013. Der Marktanteil ist von 13,9 auf 15,4 Prozent gestiegen. Regionalbahnen gibt es in jedem Bundesland mit Ausnahme Kärntens. Bei ihnen arbeiten knapp 2.400 Menschen. Das Streckennetz umfasst 862 Kilometer. (APA, 11.8.2015)