Duke Ellington steht für das Noble, distinguierte im Jazz, für ausgeklügelte Arrangements, für die Gabe auch, die Swingideen der eigenen Bigbandmusiker in größere Formen einzugliedern. Der Bandleader war auch ein toller Songschreiber und minimalistisch-enstpannter Pianist. Ein ganz Essenzieller, der gerne auch in Richtung suitenartige Form blickte. Zweifellos war er auch schon in den 1920er-Jahren relevant; seine Präsenz im "Cotton Club" nährte seine Ruhm.

Posaunist Paul Zauner wird sich nun mit seiner Blue Brass Band der frühen Ideen Ellingtons annehmen. Da heißt es: "Im Stil der Musikrichtung des Jazzorchesters der späten 1920er und frühen 1930er in Harlem werden die Bläsersounds mit Swing & Stomps jenen Jazzsound wiederauferstehen lassen, der als der typische ,Ellington-Sound' weltweit berühmt wurde." Das klingt interessant nostalgisch, möge etwas Cotton-Club-Atmosphäre aufleuchten, wenn Zauner's Blue Brass zusammen mit Kirk Lightsey. Der Pianist ist ein Bedeutender, der schon mit Yusef Lateef, Dexter Gordon, Betty Carter und Pharoah Sanders. Unter anderem. (tos, 10.8.2015)