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Miguel Angel Jimenez Blanco bei der Suche nach den vermissten Studenten

Foto: REUTERS/Henry Romero

Iguala/Mexiko-Stadt – Ein an der Suche nach 43 vermissten Studenten beteiligter mexikanischer Aktivist ist erschossen worden. Die Leiche von Miguel Angel Jimenez Blanco sei am Samstagabend in einem Sammeltaxi entdeckt worden, das am Rand der Autobahn zwischen Acapulco und Mexiko-Stadt abgestellt worden war, teilten die Justizbehörden des südmexikanischen Bundesstaats Guerrero am Sonntag mit.

Jimenez hatte vor zwei Jahren eine Bürgerwehr zum Schutz vor den Drogenkartellen gegründet, zudem leitete er innerhalb des Verbands der Union der Völker und Organisationen von Guerrero (UPOEG) die Suche nach den seit elf Monaten vermissten Studenten. Er führte die Behörden zu mehreren Massengräbern, die er und die Eltern bei ihrer gemeinsamen Suche entdeckten.

Seit September verschwunden

Schon seit Monaten beschäftigt der Fall der vermissten Studenten das Land. Sie waren im vergangenen September in Iguala im Bundesstaat Guerrero von der Polizei festgenommen und mutmaßlich der Drogenbande Guerreros Unidos übergeben worden. Mitglieder der Bande sollen die Studenten ermordet haben, die sie für Mitglieder eines verfeindeten Kartells hielten. Die Leichen sollen sie anschließend verbrannt haben. Nur eine Leiche konnte bisher identifiziert werden.

Der Fall warf ein Schlaglicht auf die Unterwanderung von Polizei, Justiz und Politik in Mexiko durch die Kartelle. Inzwischen wurden etwa hundert Menschen festgenommen, darunter Igualas Bürgermeister Jose Luis Abarca. (APA, 10.8.2015)