Teheran/Riad/Wien – Ein führender iranischer Kleriker hat Saudi-Arabien als ein "widerwärtiges Regime" bezeichnet. "Zusammen mit dem zionistischen Regime (Israel) und den IS-Terroristen bildet das widerwärtige Saudi-Regime das Dreieck der Verräter (an der islamischen Welt)", sagte Ayatollah Mohammed Emami Kashani beim Freitagsgebet in Teheran.

Statt den Iran des Terrorismus zu beschuldigen, sollte der Westen dieses Dreieck für die regionale Terrorwelle verurteilen, forderte der einflussreiche Kleriker. Der schiitische Iran und das sunnitische Saudi-Arabien stehen sich als Regionalmächte feindlich gegenüber. Nach der Atomeinigung mit dem Westen will die Regierung in Teheran nun allerdings auch ihre Differenzen mit Saudi-Arabien ausräumen.

Hintergrund der Auseinandersetzungen sind der Bürgerkrieg in Syrien und die Angriffe der von Saudi-Arabien angeführten Sunnitenallianz auf Rebellenstellungen im Jemen. Teheran wirft Riad vor, mit dem Streben nach einem Sturz des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und der Unterstützung der Rebellen dort den weiteren Vormarsch der Terrormiliz IS ermöglicht zu haben. Auch die Angriffe auf die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen in Jemen stärken laut Teheran nur den IS. (APA, 7.8.2015)