Taipei – Bei einer Geiselnahme mutmaßlich islamistischer Terroristen in Mali sind nach UNO-Angaben mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Am Samstag beendeten Militär und Polizei den bewaffneten Überfall auf mehrere Hotels in Sevare nordöstlich der Hauptstadt Bamako. Auch fünf UNO-Mitarbeiter, darunter vier Ausländer, kamen nach Angaben der UNO-Friedensmission in Mali (MINUSMA) ums Leben.

Zudem wurden mehrere Sicherheitskräfte sowie mindestens fünf der Angreifer getötet, deren Gesamtzahl zunächst unklar blieb.

Bewaffnete Angreifer hatten am Freitag mindestens drei von Ausländern frequentierte Hotels überfallen und sich dort mit mehreren Geiseln verschanzt. Eines der Hotels hielten sie bis Samstagmorgen unter ihrer Kontrolle.

Nach UNO-Angaben brachten die Sicherheitskräfte zwei Südafrikaner, einen Ukrainer und einen Russen in Sicherheit. Es handelte sich um Piloten und Ingenieure der UNO-Friedensmission, die unversehrt blieben. Sie hatten sich während der Geiselnahme in dem Hotel verstecken können. Ein weiterer ukrainischer Hotelgast konnte erfolgreich flüchten. Allerdings wurden nach MINUSMA-Angaben fünf UNO-Mitarbeiter getötet: zwei Ukrainer, ein Südafrikaner, ein Nepalese und ein Fahrer aus Mali.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. In Mali wird vermutet, dass dort operierende Islamisten für die Tat verantwortlich sein dürften, da ähnliche Gewalttaten bisher nur von solchen Gruppen verübt wurden und stets vorwiegend auf Ausländer abzielten.

Sevare liegt ganz in der Nähe der historischen Stadt Mopti, die bis zum Militärputsch in Mali im März 2012 ein beliebtes Touristenziel war. Islamistische Rebellen hatten im Zuge des Putsches die Macht im Norden des Wüstenstaates an sich gerissen. Die blutige Gewalt endete erst durch ein Eingreifen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Jedoch verüben die Rebellen weiterhin Anschläge vor allem auf UN-Truppen und Ausländer. (APA, 8.8.2015)